Unsere Zukunft: Sternenstaub?

Unsere Zukunft: Sternenstaub?

Es gibt, nach unserem heutigen Wissen, nur einen einzigen Planeten auf dem natürliches Leben möglich ist. Nur die Erde verfügt über die Voraussetzungen, die dafür nötig sind. Aber wir sind dabei, diese Vo­raussetzungen abzuschaffen. Eisberge schmelzen ab, Überschwemmungen nehmen zu, Dürren verwüs­ten ganze Länder.

Wenn das Klima erst einmal im Eimer ist, dann ist auch das Leben auf dieser Welt nicht mehr möglich. Wissenschaftler in aller Welt arbeiten daran, die Menschheit – oder einen Teil davon – auf einen anderen Stern umzusiedeln. Milliarden und Abermilliarden werden in diese Forschung gesteckt, von denen heute kaum ein Mensch überzeugt ist, dass sie irgendwann (vielleicht mit einer Handvoll Menschen?) jemals funktionieren wird. Mit einem Bruchteil dieser Ausgaben könnte die Welt gerettet werden. Wenn wir hören, dass für die Produktion unserer Nahrung ein Drittel der gesamten Erde gebraucht wird und der Rest für den Anbau von Mais und Soja, dann ist die Frage erlaubt, wohin mit all den Lebensmitteln, von denen ein Drittel im Müll landet. Wir haben zusammen mit vielen anderen Ländern Klima-Abkommen geschlossen, halten sie aber nicht ein, verlängern die Zieltermine und sind zurzeit dabei, den Braunkohleabbau noch bis 2038 zuzulassen. Das werden viele von uns wohl nicht mehr erleben. Alternative Energie ist immer noch in einem statistisch kaum zu erfassenden Zustand, obwohl unsere Landschaft längst zugespargelt ist. Millionen Fahrzeuge und immer mehr Kreuzfahrtschiffe pusten ihre Abgase in die Atmosphäre, während wir auf unserem Vulkan zum Tanz bitten. Wir könnten weitgehend auf Autos verzichten, ebenso auf Flüge, wir könnten statt auf Strom auf das umweltfreundlichere Gas umrüsten.

Wir könnten für einen Bruchteil dessen, was wir für illusionäre Forschung ausgeben, das Leben in der Dritten Welt verbessern. Wir könnten Brunnen bohren und die Nahrungskette so verbessern, dass alle Menschen satt werden. Wer behauptet, das sei nicht möglich, ist kein Realist! Allerdings müssen alle, die dafür verantwortlich sind, es wirklich wollen und wir müssen vielleicht auch bereit sein, auf einen Teil unseres Überflusses zu verzichten. Momentan gehen Schüler für den Klimaschutz weltweit freitags auf die Straße statt in die Schule. Schulschwänzer sagen viele. Andere – selbst die Kanzlerin – äußern Sympathie für ihre Aktionen. Ich halte es nicht für unmöglich, dass demnächst noch ein paar andere Gretas und Peters als Weltenretter auftreten werden, um zum Schulstreik aufzurufen, zum Beispiel am Dienstag gegen den Hunger auf der Welt, mittwochs gegen die ungerechte Verteilung des Kapitals und donnerstags, damit lebenswichtige Medikamente auch dort ankommen, wo Kinder heute noch sterben, weil die billigen Arzneien nicht zur Verfügung stehen. Und wer will montags noch zur Schule gehen, wenn er für sich keine Chance mehr auf ein Überleben sieht? Motto: „Wir sind jung. Wir sind laut. Weil ihr unsere Zukunft klaut“. Ja, sie haben alles Recht aufzubegehren, solange die Politiker diese Probleme vor sich herschieben oder sogar behaupten, dass es diese Probleme gar nicht gibt.

FDP-Chef Lindner verkündete stattdessen: „Klimaschutz ist etwas für Politiker“. Ja, richtig, aber dann tut doch endlich was dagegen! Vielleicht ist der Satz „Kinder an die Macht“! doch nicht so abwegig, wie er klingt. Sie fordern ein Recht auf ihre eigene Zukunft ein. Greta Thunberg wurde trotz (oder wegen?) ihres Asperger Syndroms durch ihre konsequente und mutige Aktion weltweit zu einer Ikone, der Millionen Schüler folgen und die Schulpflicht ignorieren. „Nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen wir“, rufen sie. Und wenn keiner mehr in die Schule geht, dann gibt es – kleiner Nebeneffekt - auch keinen Lehrermangel mehr. Wie soll man mit diesen Schulschwänzern oder Aktivisten umgehen? Sie einsperren? So viele Gefängnisse gibt es gar nicht. Die Zukunftsdiebe lassen sich Zeit, tanzen auf der Titanic und sagen: Nach uns die Sintflut. Sie werden es selbst ja nicht mehr erleben, bis alles wieder zu dem zerfällt, aus dem wir bestehen: Sternenstaub.

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Jürgen Franke 15.07.19 23:21
Wir sollten uns lieber mit dem Staub
und Dreck befassen, der heute beriets auf der Erde und im Meer vorhanden ist. Alles andere überlaßt den Phantasten, die auf Kosten der Steuerzahler ihre Zeit bis zur Pensionierung gemütlich im Büro absitzen können.
Mike Dong 15.07.19 15:27
@Hr.Obermeier
Ich muß Ihre Beruhigung, daß es in 4 Mrd Jahren keine Menschen mehr geben wird, einschränken. Es wird dann wohl keine Menschen mehr auf der Erde geben, weil es wohl keine Erde mehr gibt. Wir werden dann aber längst Basen im Weltraum, auf anderen Planeten und Monden, ausserhalb des dann untergegangenen System Sol haben.
Thomas Knopf 15.07.19 00:44
Weiteres Leben im Weltall
Zu Herrn L.Schwendener .....ich gehe mit ihnen bezgl. weiteren Leben im Weltraum d´accord ...aber ist es nicht etwas "lachhaft" oder besser absurd ? Es heisst immer in sound sovielen Lichtjahren oder 1000 Lichtjahren usw ...Das bedeutet , selbst WENN es welches gibt , wäre eine Kontaktaufnahme sogut wie sinnlos . Wir schicken eine Nachricht ab..und die bräuchte schon mal an die 1000 Jahren oder so , um anzukommen . Falls da kein Hindernis irgendwo lauert ! ...und weitere 1000 Jahre , um eine Antwort zu erhalten . Superrrr ..stelle mir vor : Ähh...was haben wir vor 2000 Jahren nochmals gefragt ? Wäre gutgeeignet das Ganze , um eine Groteske zu schreiben . Da finde ich die Probleme mit Hal , die künstliche Intelligenz in der Raumkapsel ( 2001 Odysee im Weltraum ) zeitnäher und realistischer . Zu den anderen Themen : habe gerade in einem Report im Radio gehört , das der grösste FestlandGletscher ( in Europa , Norwegen ?) gerade auf 5000 Jahre datiert wird . Also dürfte der Klimawandel auch ( oder zum Größten Teil ?) auch natürlich bedingt sein . Gehandelt werden muß aber so oder so ! Und da hat er ja recht : all dies Geld , was in den Weltraum oder für AgraSubventionen verpulvert wird ( usw. !) wäre für "Rettungsmaßnahmen wohl sinnvoller verwendet . Grönland den Pazifikbewohnern ( in der Australien Wüste gibt es auch noch viel zu entwickeln ...( nicht ganz erst gemeint ...;-)
Louis P. Schwendener 22.05.19 18:48
Moralisten und Fakenes
Mit ein bisschen recherchieren, hätte man diese Moralpredigt mindestens etwas wahrheitsgetreuer schreiben können.
Nach heutigem Wissenstand gibt es nicht «keine», sondern ein paar Dutzend Planeten die über Voraussetzungen verfügen die Leben erlauben würden.
Zwei Drittel der Erde sind mit Wasser bedeckt, von der verbleibenden Landfläche werden ca. wiederum ein Drittel Für Agrikultur genutzt (genau 29,3 % der Landfläche), das macht also etwa 10 % der gesamten Erde aus und nicht ein Drittel. Wie der ganze Rest (also zwei Drittel) für den Anbau von Mais und Soja gebraucht werden kann ist ein mathematisches Perpetuum mobile
Es werden in Europa etwa ein Viertel (nicht ein Drittel) aller Lebensmittel weggeworfen Wenn man aber berücksichtigt, dass ein Drittel der gesamten landwirtschaftlichen Produktion wegen unsinniger EU Regulierung schon beim Bauern vernichtet wird, sieht das auch wieder ein bisschen anders aus.
Und nun kommt der Hammer, «Wir könnten weitgehend auf Autos verzichten, ebenso auf Flüge, wir könnten statt auf Strom auf das umweltfreundlichere Gas umrüsten».
In Deutschland betrug der Anteil erneuerbarer Energien am Stromverbrauch 2017 schon 36 %. Wie man das als "statistisch kaum zu erfassenden Zustand und Umwelt unfreundlich" beurteilen kann entzieht sich meiner Logik. Andererseits freue ich mich natürlich schon auf mein zukünftiges Gas betriebenes Handy und Computer. Putin wird sich auch freuen. Fazit, Politiker schaffen Probleme, Ingenieure lösen sie.