UNHCR gegen Abschiebungen nach Syrien

Zuwanderer im Lager Pournara. Foto: epa/Katia Christodoulou
Zuwanderer im Lager Pournara. Foto: epa/Katia Christodoulou

GENF: Mehrere Staaten setzen Asyl-Entscheidungen für Menschen aus Syrien aus. UN-Flüchtlingshelfer fordern Geduld und Umsicht.

Das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR spricht sich angesichts der noch instabilen Lage in Syrien gegen Abschiebungen von Geflüchteten in das Bürgerkriegsland aus. «Kein Asylbewerber sollte zwangsweise zurückgebracht werden», sagte UNHCR-Sprecherin Shabia Mantoo in Genf.

Mehrere europäische Staaten, darunter auch Deutschland, haben nach dem Sturz von Machthaber Baschar al-Assad Entscheidungen über Asylverfahren von Menschen aus Syrien ausgesetzt. Behörden sollten diesen Personen dennoch weiterhin die gleichen Rechte zugestehen wie anderen Asylbewerbern, sagte Mantoo in einer Pressekonferenz. Es müsse Syrern auch möglich bleiben, Asylanträge in anderen Staaten zu stellen, die dann individuell geprüft werden müssten, forderte sie.

Die UNCHR-Sprecherin wies darauf hin, dass die «Dynamik der Vertreibung» in Syrien noch nicht gestoppt sei. Nach UN-Angaben sind seit Ende November mehr als eine Million Menschen innerhalb des Landes geflohen. Viele ins Ausland geflüchtete Menschen würden die Möglichkeit einer Rückkehr abwägen. Nun sei «Geduld und Wachsamkeit» nötig, bis die Lage in Syrien die freiwillige, sichere und menschenwürdige Rückkehr von Flüchtlingen zulasse.

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