UN verurteilt berichtete Hinrichtung von Geiseln in Nigeria

Foto: epa/Martial Trezzini
Foto: epa/Martial Trezzini

JOHANNESBURG (dpa) - Die UN hat die gemeldete Tötung von vier entführten Entwicklungshelfern durch eine islamistische Terrorgruppe in Nigeria verurteilt.

«Ich bin zutiefst traurig und empört über die Nachricht von der tragischen Tötung von vier Hilfsmitarbeitern», erklärte der UN-Koordinator für humanitäre Hilfe in Nigeria, Edward Kallon, in der Nacht zum Samstag. Zuvor hatte die internationale Hilfsorganisation Action Against Hunger (ACF) gemeldet, dass die Entführer ihrer Mitarbeiter behauptet hätten, vier von ihnen hingerichtet zu haben.

Im Juli waren sechs Mitarbeiter der Organisation, fünf Männer und eine Frau, im Bundesstaat Borno verschleppt worden. Ein Mitglied der Hilfsorganisation war bereits im September getötet worden. Sowohl UN als auch die ACF forderten nun die Freilassung der Mitarbeiterin, die noch als Geisel gehalten werde. Der Westafrika-Ableger des Islamischen Staates ISWAP hatte im Juli ein Video veröffentlicht, das die Entführten zeigte. ACF bestätigte daraufhin die Identität seiner Mitarbeiter. Es handele sich um Nigerianer.

Die ISWAP hatte schon im Vorjahr zwei Mitarbeiterinnen des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz verschleppt und getötet. Die Gruppe terrorisiert seit Jahren die Bevölkerung im Nordosten Nigerias und in angrenzenden Staaten. Bei Angriffen und Anschlägen der Gruppe wurden seit 2009 mindestens 20 000 Menschen getötet, rund zwei Millionen Menschen sind auf der Flucht vor der Gewalt.

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