Immer gefährlichere Schleuser-Routen

Foto: epa/Dennis M. Sabangan
Foto: epa/Dennis M. Sabangan

WIEN (dpa) - Kriminelle Schleuser organisieren sich nach Angaben der Vereinten Nationen immer besser und nutzen zudem gefährlichere Routen.

Strengere Grenzkontrollen erhöhten daher oft das Risiko für Flüchtlinge, während Schleuser dadurch mehr Profit machen können, heißt es in einer UN-Studie über die Aktivitäten von Schleusern, die am Mittwoch in Wien veröffentlicht wurde. Die Flüchtlinge würden oft falsch über die Risiken ihrer Flucht informiert.

2016 haben dem Bericht zufolge mindestens 2,5 Millionen Menschen kriminelle Schleuser für ihre Flucht bezahlt. Schlepper sind demnach in allen Regionen der Welt aktiv, ihre Einnahmen beliefen sich auf mindestens rund 5,9 Milliarden Euro.

Über das Mittelmeer sind laut der Studie 2016 rund 375.000 Migranten geschleust worden. Damit gehört das Mittelmeer zu den wichtigsten Schleuser-Routen weltweit. Ähnlich viele Flüchtlinge bezahlten 2016 kriminelle Schleuser für ihren Weg von Westafrika nach Nordafrika. Darüber hinaus flüchten viele Menschen aus Mittelamerika, den südlichen Teilen Asiens und Ländern wie Somalia und Eritrea. Beliebte Ziele sind Europa sowie Nord- und Südamerika.

Mit anderen Formen internationaler Kriminalität haben die Schleuser-Netzwerke laut der UN in der Regel wenig zu tun. Von sämtlichen Schleuser-Routen werde aber über katastrophale Reisebedingungen, Gewalt, Vergewaltigungen, Erpressung und Menschenhandel berichtet.

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