UN-Menschenrechtskommissarin besorgt über Lage in Venezuela

Foto: epa/Martial Trezzini
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GENF (dpa) - Angesichts eines eskalierenden Machtkampfes in Venezuela hat die UN-Menschenrechtskommissarin Michelle Bachelet schwere Menschenrechtsverletzungen in dem südamerikanischen Land kritisiert.

Staatliche Sicherheitskräfte und regierungstreue Schlägertrupps seien verantwortlich für Morde, Folter und willkürliche Verhaftungen, sagte Bachelet am Mittwoch bei einer Sitzung des UN-Menschenrechtsrats in Genf. Zuletzt reiste ein UN-Team durch Venezuela, um Menschenrechtsverletzungen zu dokumentieren.

Bachelet äußerte sich auch besorgt über die Versorgungslage in dem einst reichen Land. Der Zugang zu Lebensmitteln, Wasser und Medikamenten habe sich verschlechtert, sagte die UN-Kommissarin. Der Verfall des Gesundheitssystems habe zudem zu einem Anstieg der Mütter- und Kindersterblichkeit sowie der Ausbreitung von Infektionskrankheiten geführt.

«Ich befürchte, dass die jüngsten US-Sanktionen gegen den venezolanischen Ölsektor zu einer Verschärfung der Wirtschaftslage betragen könnten», sagte Bachelet.

Staatschef Nicolás Maduro und der selbst ernannte Interimspräsident Juan Guaidó liefern sich seit Wochen einen erbitterten Machtkampf. Zahlreiche Länder, darunter die USA und Deutschland, haben Guaidó bereits als rechtmäßigen Übergangspräsidenten anerkannt.

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