UN-Menschenrechtschefin geißelt nationalistischen Populismus

Foto: epa/Salvatore Di Nolfi
Foto: epa/Salvatore Di Nolfi

GENF (dpa) - Die UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Michelle Bachelet, hat nationalistischen Populismus scharf verurteilt.

Politiker und Parteien, die so etwas förderten, seien oft rassistisch, islamophob oder antisemitisch und zeigten andere Formen von Hass und Fanatismus. «Kann dann noch jemand behaupten, er sei überrascht, dass die Zahl rassistischer und fremdenfeindlicher Anschläge steigt?», fragte Bachelet am Freitag in Genf zum Auftakt einer Debatte im UN-Menschenrechtsrat über Populismus.

«Nationalismus und Populismus bieten keine Lösungen für die komplexen Herausforderungen, denen sich Gesellschaften ausgesetzt sehen», sagte sie. Populisten machten gerade in Regionen mit hoher Arbeitslosigkeit Menschen, die sich machtlos und nicht anerkannt fühlten, leere Versprechungen und beschwörten den Nationalstolz. «Sie säen die Saat für Verbitterung und Wut, und sie ernten Hass und Gewalt», so Bachelet. Es brauche viel mehr Aufklärungskampagnen und Bildungsinitiativen über die Menschenrechte.

«Man kann sich gleichzeitig für sein Land engagieren und auch für die Welt, für seine Nachbarn und Familie und dabei auch die Vielfalt der anderen respektieren», sagte Bachelet. «Wer seine eigenen Rechte auf Kosten anderer durchsetzen will, ist auf dem Weg in die Zerstörung, der ganzen Gesellschaft.»

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