UN-Menschenrechtler kritisieren Umgang mit Assange

Foto: epa/Stephanie Lecocq
Foto: epa/Stephanie Lecocq

LONDON (dpa) - UN-Menschenrechtsexperten haben die Verurteilung des Wikileaks-Gründers Julien Assange zu 50 Wochen Haft in Großbritannien kritisiert. Assange war wegen Verstoßes gegen Kautionsauflagen verurteilt worden. Das sei eine unverhältnismäßige Strafe für ein unbedeutendes Vergehen, befand die Arbeitsgruppe zu willkürlichen Inhaftierungen. Sie verlangte am Freitag in Genf die Freilassung von Assange.

Der Australier (47) werde in einem Hochsicherheitsgefängnis festgehalten, als habe er ein Verbrechen begangen. «Diese Behandlung scheint dem Prinzip der Notwendigkeit und Verhältnismäßigkeit zu widersprechen, die in Menschenrechtsstandards vorgesehen sind», teilte die Arbeitsgruppe mit. Sie hatte sich schon 2015 für Assange eingesetzt.

Die USA wollen Assange wegen der Veröffentlichung geheimer Militärdokumente zum US-Einsatz im Irak und in Afghanistan den Prozess machen. Sie werfen ihm Verschwörung mit der amerikanischen Whistleblowerin Chelsea Manning vor, die Wikileaks die Dokumente 2010 gegeben hatte. Assange war vor einer drohenden Auslieferung 2012 in der Botschaft Ecuadors in London geflüchtet. Weil die ecuadorianische Regierung im das Asyl entzog, war er dort am 11. April festgenommen worden. Am Donnerstag lehnte er bei einer gerichtlichen Anhörung in London seine Auslieferung an die USA ab.

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Leserkommentare

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Norbert Kurt Leupi 05.05.19 21:00
Free ASSANGE
Assange ist politisch verfolgt und das kann man nicht abstreiten ! Darum muss die Schweiz ihre guten Dienste anbieten und ihm politisches Asyl gewähren ! Das vertreten auch eine Vielzahl von teils namhaften CH-Anwälten und Rechtsprofessoren ! Eine Auslieferung an die USA verstösst gegen elementare Grundrechte ! Assange hat der Mehrheit der Menschheit mit seinen Enthüllungen über den Irak- und Afghanistankrieg " wertvolle Hinweise geliefert " und sollte für sein " Gesamtwerk " mit dem Nobelpreis geehrt werden ! Whistleblower arbeiten im Namen der " Meinungs-und Pressefreiheit " und sind deshalb zu schützen " !
aurel aurelis 05.05.19 16:44
Parasit
Erst sollte er wegen seiner Vergewaltigungen, usw. in Skandinavien bestraft werden. Dann sollte er natürlich den Amis ausgeliefert werden. Ich bin kein Freund der Amis, aber wegen Assange sind Soldaten gestorben.