Beide Koreas verletzten bei Feuerwechsel Waffenstillstand

Südkoreanische Militäroffiziere in Seongnam, südlich von Seoul. Foto: epa/Yonhap
Südkoreanische Militäroffiziere in Seongnam, südlich von Seoul. Foto: epa/Yonhap

SEOUL: Mehr als drei Wochen nach einem Schusswechsel zwischen Grenzsoldaten aus Süd- und Nordkorea hat das UN-Kommando (UNC) in Südkorea beiden Seiten eine Verletzung des Waffenstillstandsabkommens von 1953 vorgeworfen. Die Untersuchung des Zwischenfalls habe ergeben, dass die nordkoreanische Volksarmee und die südkoreanischen Streitkräfte das Abkommen durch den nicht autorisierten Einsatz kleinerer Waffen verletzt hätten, erklärte ein Sprecher des UNC am Dienstag. Das von den USA angeführte Kommando wacht seit dem Korea-Krieg von 1950 bis 1953 über den Waffenstillstand auf der koreanischen Halbinsel.

Zu dem Schusswechsel war es am 3. Mai im mittleren Abschnitt der schwer bewachten Grenze zwischen beiden Staaten gekommen. Der Generalstab in Südkorea hatte mitgeteilt, nordkoreanische Soldaten hätten mehrere Schüsse auf einen südkoreanischen Grenzkontrollposten innerhalb der militärischen Pufferzone abgegeben. Südkoreanische Soldaten hätten die Schüsse erwidert. Südkoreas Militär ging später davon aus, dass die Schüsse aus dem Norden versehentlich fielen. Es habe keine Verletzten gegeben.

Das UNC betonte, es habe nicht abschließend geklärt werden können, ob die vier Schüsse von nordkoreanischer Seite absichtlich abgegeben worden seien. Das Kommando hatte ein internationales Team für eine Untersuchung zusammengestellt. Den Angaben zufolge wurde das nordkoreanische Militär vergeblich darum gebeten, Informationen zu dem Vorfall zu liefern.

Die geteilte Halbinsel befindet sich völkerrechtlich noch immer im Kriegszustand. Ein Friedensabkommen ist bis heute nicht geschlossen worden. Die Pufferzone trennt seit dem Bruderkrieg den Süden und Norden auf vier Kilometern Breite und etwa 250 Kilometern Länge.

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