Atomwaffen-Arsenal ist Rezept für Vernichtung

​UN-Generalsekretär 

UN Generalsekretär Antonio Guterres in Stockholm. Foto: epa/Soren Andersson
UN Generalsekretär Antonio Guterres in Stockholm. Foto: epa/Soren Andersson

WIEN: Für eine Welt ohne Atomwaffen werben mehr als 80 Länder bei einer Konferenz in Wien. Sie gehören zu den Staaten, die den Atomwaffenverbotsvertrag (TPNW) unterschrieben haben. Zum Auftakt des dreitägigen Treffens in Wien warnte UN-Generalsekretär Antonio Guterres am Dienstag vor der alles zerstörenden Kraft der Atomwaffen. Das aktuelle Arsenal von rund 13.000 Atomsprengköpfen sei angesichts einer Welt voller Konflikte und Misstrauen ein Rezept für die mögliche Vernichtung des Planeten, sagte Guterres in seiner Video-Botschaft. «Wir müssen diese Waffen vernichten, bevor sie uns vernichten.»

Der Präsident des Internationalen Roten Kreuzes, Peter Maurer, bezeichnete den neuen Vertrag als «Meilenstein». Der im Januar 2021 in Kraft getretene TPNW sorge dafür, dass Nuklearwaffen nicht mehr nur aus sicherheitspolitischer Perspektive gesehen würden, sondern ihre humanitären Auswirkungen insgesamt betrachtet würden. Österreichs Außenminister Alexander Schallenberg unterstrich ebenfalls die dringende Notwendigkeit zur völligen nuklearen Abrüstung.

Der Vertrag, unter anderem von Österreich initiiert, wurde bisher von 65 Ländern ratifiziert, 86 Staaten haben ihn unterzeichnet. Er soll den seit Jahrzehnten geltenden Atomwaffensperrvertrag (NPT) ergänzen, der die Weiterverbreitung von Nuklearwaffen verbietet. Auf der Welt gelten neun Staaten als Atommächte. Die Atommächte und die Nato lehnen den TPNW ab. Sie setzen weiter auf das Prinzip der nuklearen Abschreckung. Deutschland nimmt als Beobachter an der Konferenz teil.

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