UN-Experten fordern von Israel Stopp tödlicher Gewalt an Gaza-Grenze

Foto: epa/Mohammed Saber
Foto: epa/Mohammed Saber

GENF (dpa) - Zwei Wochen vor dem Jahrestag der blutigen Palästinenserproteste am Grenzzaun zwischen Gaza und Israel verlangen UN-Experten dringend neue Einsatzregeln für das israelische Militär. Die Erlaubnis tödlicher Schüsse gegen die Demonstranten sei in den meisten Fällen illegal, sagte Santiago Canton am Montag in Genf. Er ist der Vorsitzende der Kommission, die die Gewalt an der Grenze seit Ende März vergangenen Jahres untersucht. Sie war vom Genfer UN-Menschenrechtsrat eingesetzt worden.

Am 28. Februar hatte die Kommission bereits eine Kurzversion ihres Berichts vorgelegt, am Montag präsentierte sie dem Menschenrechtsrat den vollen Bericht. Wie schon vor zwei Wochen wirft sie Israel vor, womöglich Kriegsverbrechen oder Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen zu haben. Israel hatte den Bericht scharf kritisiert.

Jeder Einsatz tödlicher Gewalt werde von einem Kommandanten vor Ort genehmigt, und das nur, wenn die Zielperson eine große Gefahr bedeute, sagten Mitglieder einer israelischen Delegation in Genf. Sie war vergangene Woche eigens nach Genf gereist. Die Mitglieder wollten sich nicht mit Namen zitieren lassen. Videos zeigten jeweils nur einen Ausschnitt. Eine Person, die dort offenbar unbeteiligt getroffen werde, habe womöglich vorher Sprengsätze geschleudert. Die Demonstranten träten als Zivilisten auf, seien aber oft Mitglieder militanter Kampfverbände.

Nach Angaben der Kommission wurden von Ende März bis Ende Dezember 189 Palästinenser getötet und mehr als 6000 angeschossen. 122 hätten Gliedmaßen amputiert werden müssen. Es sei ein Kriegsverbrechen, Zivilisten ins Visier zu nehmen, die nicht an Kampfhandlungen beteiligt seien, wenn sie keine unmittelbare Gefahr darstellten.

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Norbert Kurt Leupi 20.03.19 16:06
Schade um deine Mühe / Herr M.Meier
Werter Michael ! Das machst du dir zu einfach mit deiner ANTI-Behauptung ! Die Geschichte hat uns gelehrt und zeigt uns täglich , dass auch die Israelis ( besonders die erzkonservativen Zionisten ) keine weissen , sondern auch " schwarze Schafe " sind !
Jürgen Franke 20.03.19 15:21
Lieber Michael, nur weil wir nicht alles glauben,
was uns die Medien täglich vorsetzen sind wird nicht "anti" gegen irgendwas. Es muß doch auch Dir inzwischen klar geworden sein, dass die USA den 9/11 permanent benutzt, nicht nur um Kriege zu führen, sondern um andere Länder gegen einander aufzuhetzen, um auf diesem Wege die Weltherrschaft wieder zurück zu gewinnen. Die Islamisten werden exakt da eingesetzt, wo die CIA sie hinhaben wollen
Detlef Seeland 19.03.19 15:25
schon etwas eigenartig
Palästinenser dürfen straflos Raketen auf Israel schießen, Bomben in Busse mit Kindern werfen, Flugzeuge entführen, Terror über die Welt verbreiten und jubelnd durch die Straßen ziehen als World Trade Center von Muslims zerstört und tausende Unschuldige ermordert wurden.
Sobald sich Israel verteidigt, ob dies immer im Rahmen bestehender Gesetze geschah oder geschied sei mal dahin gestellt, ist das Geschrei groß.
Die Palästinenser wollten Krieg, nun haben sie ihn und sollen zusehen wie sie damit klar kommen. Es ist den Terroristen unbenommen ihren Terror einzustellen und sich in die Völkergemeinschaft zu integrieren.
Ingo Kerp 19.03.19 13:42
Nachdem Israel in der Vergangenheit bereits über 30 UN-Resolutonen nicht beachtet hat, wird es auch weitere nicht beachten. Die amerik. Freunde im Rücken wissend, wird Netanjahu, sofern er nicht verurteilt wird und im Gefängnis landet, weiterhin jede äußere Einmischung unbeachtet lassen.