Umweltschützer rufen Länder bei Naturkonferenz zu Einigkeit auf

UN-Konferenz über biologische Vielfalt (COP16) in Cali. Foto: epa/Ernesto Guzman Jr
UN-Konferenz über biologische Vielfalt (COP16) in Cali. Foto: epa/Ernesto Guzman Jr

CALI: Kurz vor dem Abschluss der Weltnaturkonferenz in Kolumbien streiten sich die Länder vor allem ums Geld. Naturschützer fordern einen Kompromiss, um die Lebensgrundlagen zu schützen.

Kurz vor dem Abschluss der 16. UN-Konferenz zur biologischen Vielfalt (COP16) haben Umweltschutzverbände die Vertreter von rund 200 Ländern zu gemeinsamer Anstrengung zum Schutz der Natur aufgerufen. Bei den zweiwöchigen Verhandlungen im kolumbianischen Cali ging es vor allem um die technische Umsetzung des vor zwei Jahren in Montreal beschlossenen Weltnaturvertrages sowie um Finanzierungsfragen.

«Hier wird gestritten, während auf der ganzen Welt unsere Lebensgrundlagen erodieren. Extremwetter zerstören Ernten und machen Landstriche unbewohnbar. Fischbestände kollabieren, sauberes Wasser wird knapp, Lieferketten brechen zusammen. Kein Budget der Welt kann die Leistungen der Natur kompensieren, wenn sie einmal verloren sind», sagte der Experte für internationale Politik bei der Umweltschutzorganisation WWF Deutschland, Florian Titze.

Vor zwei Jahren hatten sich die Staaten auf 23 Ziele geeinigt, die bis 2030 erreicht werden sollen. Beispielsweise wurde vereinbart, mindestens 30 Prozent der weltweiten Land- und Meeresflächen unter Schutz zu stellen. Zudem sollen die Industrieländer bis 2025 jährlich rund 20 Milliarden Dollar für den Schutz der Artenvielfalt bereitstellen.

«Die Weltgemeinschaft hält die Zukunft unserer Gesellschaft in den Händen. Doch die Staaten streiten sich über Dinge, die nicht im Verhältnis zu dieser enormen Verantwortung stehen. Um einen Kompromiss im Sinne des großen Ganzen kommen die Staaten hier in Cali nicht herum», sagte WWF-Experte Titze.

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