Untersuchung des Oderwassers braucht noch etwas Zeit

​Umweltminister 

Das Fischsterben in der Oder ist nach Angaben der polnischen Umweltschutzbehörde wahrscheinlich von einer Wasserverschmutzung durch die Industrie ausgelöst worden. Foto: Marcin Bielecki
Das Fischsterben in der Oder ist nach Angaben der polnischen Umweltschutzbehörde wahrscheinlich von einer Wasserverschmutzung durch die Industrie ausgelöst worden. Foto: Marcin Bielecki

POTSDAM: Die Untersuchungen des Oderwassers auf giftige Substanzen nach dem Massenfischsterben sind noch nicht abgeschlossen. «Es kann noch mehrere Tage dauern, bis wir alle Stoffe, die wir für möglich halten, dann auch durchgecheckt haben», sagte Brandenburgs Umweltminister Axel Vogel (Grüne) am Montagmorgen im RBB-Inforadio. «Das Landeslabor ist da eifrig dabei.» Hinweise aus Polen, dass der hochgiftige Stoff Mesitylen in die Oder gelangt sei, hätten sich für Brandenburg nicht bestätigt, sagte Vogel.

Inzwischen gebe es Breitbanduntersuchungen des Wassers. «Und was die Fische betrifft, da geht es in erster Linie darum herauszufinden, ob in ihnen Schwermetalle gefunden wurden», sagte der Umweltminister. «Von polnischen Seite wird signalisiert, dass sie keine Schwermetalle und insbesondere auch kein Quecksilber in den Fischen gefunden haben, was ja auch beruhigt.»

Die Polen fahndeten jetzt nach 300 Stoffen. «Sie haben angegeben, dass sie jetzt auch gezielt nach Insektiziden im Wasser und in den Fischen suchen», sagte Vogel. «Von unserer Seite wird natürlich auch vom Landeslabor und von anderen beteiligten Laboren untersucht, was auch nur zu untersuchen ist.»

Nach Einschätzung des Umweltministers gibt es mehr als nur eine Ursache für das Fischsterben. Die Dürre und die geringe Wasserführung hätten ziemlich sicher einen Anteil daran. Tatsächlich sei das gesamte Ökosystem der Oder geschädigt. «Deswegen denken wir, dass wir auch nicht eine Katastrophe haben, die innerhalb von einem halben Jahr durch Wiederbesiedlung mit Fischen gelöst werden kann.»

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