Umweltgruppen fordern Kohleausstieg des Landes bis 2030

Der südkoreanische Präsident Moon Jae-in führt den Vorsitz bei einer Kabinettssitzung im Präsidialamt Cheong Wa Dae in Seoul. Foto: epa/Yonhap
Der südkoreanische Präsident Moon Jae-in führt den Vorsitz bei einer Kabinettssitzung im Präsidialamt Cheong Wa Dae in Seoul. Foto: epa/Yonhap

SEOUL: Zum ersten Welttag für eine saubere Luft hat eine Koalition aus 15 südkoreanischen Bürgergruppen die Regierung aufgerufen, die Pläne zum Kohleausstieg zu beschleunigen. Während Staatspräsident Moon Jae In am Montag betonte, Südkorea wolle «den Übergang zu sauberer und sicherer Energie» rascher umsetzen, warf die Koalition Beyond Coal (Jenseits der Kohle) der Regierung vor, nicht genug dafür zu tun.

Die Aktivisten forderten, bis 2030 aus der Energiegewinnung durch Kohle komplett auszusteigen. Nur dann könne Südkorea seinen Teil für das Ziel beitragen, die Erderhitzung auf 1,5 Grad zu begrenzen. «Die Regierung versprach, den Betrieb der Kohlekraftwerke rasch auslaufen zu lassen, doch unter dem jetzigen Plan macht sie nichts, als den Status quo zu erhalten, indem die Kraftwerke noch drei weitere Jahrzehnte betrieben werden sollen», sagte Lee Ji Eon von der Koreanischen Vereinigung für Umweltbewegungen (KFEM).

Die UN-Generalversammlung hatte Ende 2019 den 7. September zum Internationalen Tag der sauberen Luft für einen blauen Himmel erklärt. Die Initiative dazu war von Südkorea ausgegangen.

Moon hatte kurz nach seiner Wahl vor drei Jahren angekündigt, während seiner fünfjährigen Amtszeit die Abhängigkeit des Landes von Atom- und Kohlekraft zu reduzieren und damit möglichst die Energiewende einzuleiten. Teil dieses Plans war es, bis 2022 mindestens zehn ältere Kohlekraftwerke zu schließen. Bisher habe seine Regierung keinen Bau eines neuen Kohlekraftwerks mehr genehmigt, betonte Moon am Montag. Südkorea wolle zudem 20 weitere Werke bis 2034 schließen.

Beyond Coal würdigt zwar Südkoreas Initiative vor der UN, kritisierte aber, dass Kohlekraft die größte Quelle für das Treibhausgas CO2 in Südkorea sei. Südkorea betreibe 60 Kohlekraftwerke und decke etwa 40 Prozent seines Strombedarfs mit Kohle; auf erneuerbare Quellen entfielen 5 Prozent.

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