Russische Truppen setzen Sturmangriffe in Ostukraine fort
KIEW: Das blutige Ringen um jeden Meter Boden in der Ukraine geht weiter. Auch bei Kursk im Westen Russlands wird gekämpft.
Russische Truppen haben im Osten der Ukraine ihre Sturmangriffe fortgesetzt. «Schwerpunkt des Tages» war die Umgebung von Kurachowe am Rande des Donbass, wie der ukrainische Generalstab am Abend in seinem Lagebericht mitteilte. Von den ukrainischen Verteidigern seien im Tagesverlauf insgesamt 26 russische Angriffe abgeschlagen worden.
Ähnlich schwere Gefechte wurden auch aus der Umgebung des seit Wochen umkämpften Pokrowsk gemeldet. Dort hätten russische Einheiten 24 Versuche unternommen, die ukrainischen Verteidigungslinien auszuhebeln. Auch diese Angriffe seien abgewehrt worden. Die Angaben konnten nicht unabhängig geprüft werden.
Auch in der westrussischen Region Kursk, in die ukrainische Einheiten Anfang August in einem Überraschungsangriff eingedrungen waren, lieferten sich russische und ukrainische Einheiten erbitterte Kämpfe. Ukrainische Luftlandetruppen veröffentlichten auf Facebook ein Video, auf dem die Zerstörung eines russischen Panzers in einem namentlich nicht genannten Dorf in der Region gezeigt wird. Auch diese Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.
Selenskyj verurteilt Anschlagsversuch auf Trump
KIEW: Angeblich sympathisiert der Verdächtige, der einen zweiten Anschlag auf US-Präsidentschaftskandidat Trump plante, mit Kiew. Der ukrainische Präsident Selenskyj spricht nun Trump seine Solidarität aus.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den Anschlagsversuch auf den US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump verurteilt und dem Angegriffenen seine Solidarität ausgesprochen. «Ich bin froh, zu hören, dass Donald Trump sicher und unverletzt ist», schrieb Selenskyj auf der Plattform X (vormals Twitter). Er wünsche ihm und seiner Familie alles Gute. Für Kiew sei klar, dass Gewalt keinen Platz in der Politik haben dürfe.
Die Beziehungen zwischen Trump und Selenskyj gelten als kompliziert. Der US-Präsidentschaftskandidat hat mehrfach erklärt, er könne sofort für Frieden zwischen Russland und der Ukraine sorgen. Selenskyj hatte den Republikaner um eine detailliertere Beschreibung seines angeblichen Friedensplans gebeten. Im Repräsentantenhaus ließ Trump zudem monatelang von Kiew dringend benötigte Militärhilfen blockieren. Offene Kritik an Trump hat Selenskyj allerdings nie geübt. Bei seiner geplanten US-Reise Ende September will sich Selenskyj dem Vernehmen nach auch mit Trump treffen, um ihn von seinem Friedensplan zu überzeugen.
«de Volkskrant»: Ukraine braucht Langstreckenwaffen zur Verteidigung
AMSTERDAM: Die niederländische Zeitung «de Volkskrant» kommentiert am Montag die Debatten um den Einsatz westlicher Langstreckenwaffen durch die Ukraine:
«Es scheint mittlerweile ein Ritual zu sein. Der Westen erwägt, die Ukraine mit neuem Kriegsgerät zu versorgen, fürchtet aber eine Eskalation im Konflikt mit Russland. Er zögert, ist gespalten und entschließt sich letztendlich doch dazu. Währenddessen geht viel kostbare Zeit verloren, und der Westen läuft der Entwicklung hinterher. So war es bei den Leopard-Panzern und auch bei den F-16-Kampfjets.
Wird es nun genauso sein bei der Lieferung von Langstreckenraketen, die es der Ukraine ermöglichen, Russland tief in seinem Hinterland zu treffen? (...) Der Krieg befindet sich in einer entscheidenden Phase. Die Ukraine steht unter großem Druck. Ukrainische Städte werden beschossen. Mit Beginn des Winters droht das Land durch ständige russische Angriffe auf seine Energieinfrastruktur unbewohnbar zu werden.
Die Ukraine muss in der Lage sein, sich gegen diese Angriffe zu verteidigen, von denen viele von Stützpunkten in Russland ausgehen. Westliche Marschflugkörper sind vielleicht kein Allheilmittel, aber in ihrer derzeitigen Notlage könnte die Ukraine sie gut gebrauchen.»