Ukrainekrieg: Neueste Meldungen am Mittwoch

Foto: epa/dpa Fotomontage
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Anruf bei Putin frustrierte: Scholz will es aber wieder tun

BERLIN: Der Kanzler hat viel Kritik einstecken müssen für seinen Anruf bei Russlands Präsident. Er hält den Schritt dennoch für richtig - und will ihn wiederholen.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ist trotz des ergebnislosen Telefonats mit Russlands Präsident Wladimir Putin zu weiteren Gesprächen mit ihm bereit. «Es war frustrierend», sagte der Kanzler im Jahresrückblick des Senders RTL, «weil er einfach nur alle seine Formeln nochmal auch erzählt hat.»

Dennoch sei das Telefonat nötig gewesen, um Putin klarzumachen, dass er nicht darauf hoffen könne, dass die deutsche Unterstützung für die angegriffene Ukraine nachlasse, und um ihn aufzufordern, «dass er auch Truppen zurückziehen muss, damit die Grundlage entstehen kann für eine Friedensentwicklung», erklärte Scholz. «Und das muss sein, und das werde ich auch wieder machen. Aber man darf sich dabei keine Illusionen machen.»

Scholz hatte Putin Mitte November auf eigene Initiative angerufen - das erste Mal seit Dezember 2022. Das rief in EU-Nachbarländern Russlands Kritik hervor. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj warf Scholz vor, mit dem Anruf die «Büchse der Pandora» geöffnet zu haben.


Selenskyj: Europas Zusammenhalt und Stärke bringen Frieden

KIEW: Der ukrainische Präsident Selenskyj spricht vermehrt von Frieden. Gerecht könne dieser allerdings nur sein, wenn Kiew unterstützt von Europa aus einer Position der Stärke verhandeln könne, meinte er.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den Zusammenhalt der Europäer als Voraussetzung für einen sicheren Frieden genannt. «Einen verlässlichen Frieden zu erreichen, ist eine schwierige Aufgabe, und diese Last müssen wir tragen», sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Nur gemeinsam könne es gelingen, die Sicherheit Europas wiederherzustellen. Dazu müsse Europa aus einer Position der Stärke heraus verhandeln. Selenskyj bedankte sich in dem Zusammenhang bei Spanien für die Unterstützung bei der Flugabwehr.

Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) berät am Donnerstag mit europäischen Kollegen über weitere Ukraine-Hilfen. Auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron will mit Polens Ministerpräsident Donald Tusk über den Krieg sprechen.

Der ukrainische Staatschef warnte zudem seine Landsleute, Luftalarm nicht zu ignorieren. Das russische Militär hat nach einem von der Ukraine angeblich mit US-Raketen geführten Angriff Vergeltung angekündigt.


Macron berät in Warschau über weitere Hilfe für Ukraine

WARSCHAU: Nach Gesprächen mit dem designierten US-Präsidenten Trump und dem ukrainischen Staatschef Selenskyj reist Emmanuel Macron nun nach Warschau. Auch dort steht die Ukraine im Mittelpunkt.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron will am Donnerstag in Warschau mit Polens Ministerpräsident Donald Tusk über die europäische Unterstützung der Ukraine angesichts des Machtwechsels in den USA beraten. Macron hatte am Wochenende bereits in Paris mit dem designierten US-Präsidenten Donald Trump und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj über das Schicksal des von Russland angegriffenen Landes geredet.

Nach unbestätigten Medienberichten könnte es bei dem Gespräch mit Tusk auch um Überlegungen gehen, nach dem Krieg eine Friedenstruppe aus ausländischen Soldaten in der Ukraine zu stationieren. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur gibt es zwischen Vertretern mehrerer Nato-Staaten bereits seit Wochen vertrauliche Gespräche darüber, wie ein möglicher künftiger Waffenstillstand in der Ukraine überwacht werden könnte. Federführend dabei sind demnach Frankreich und Großbritannien.


EU-Staaten einigen sich auf neue Sanktionen gegen Russland

BRÜSSEL: Die EU-Staaten haben sich wegen des anhaltenden russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine auf ein neues Paket mit Sanktionen verständigt.

Das teilte die derzeitige ungarische EU-Ratspräsidentschaft in Brüssel mit.


Weitere Tote nach russischem Raketenangriff

SAPORISCHSCHJA: Immer wieder attackiert Russland die südukrainische Stadt Saporischschja. Ein Raketenangriff hat schwere Folgen.

Nach einem russischen Raketenangriff auf die südukrainische Großstadt Saporischschja ist die Zahl der Toten auf neun gestiegen. Bei der Attacke wurden nach ukrainischen Angaben gut 20 Personen verletzt, bis zu fünf weitere werden demnach noch unter den Trümmern vermutet.

Am Abend war noch von vier Toten und 20 Verletzten die Rede gewesen. Der Angriff sei auf das Stadtzentrum erfolgt, hatte der Chef der Gebietsverwaltung, Iwan Fedorow, mitgeteilt. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk hatte berichtet, dass dabei das Gebäude einer privaten Klinik beschädigt worden sei.

Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als zweieinhalb Jahren mit westlicher Hilfe gegen eine russische Invasion.

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