Drohnen treffen Häuser in russischer Kleinstadt - Verletzte
KOTOWSK: In der Nacht auf Samstag gibt es nicht nur in der Ukraine Alarm wegen feindlicher Drohnen. Russland meldet Schäden durch einen Angriff. Auch Verletzte soll es geben.
Bei einem Drohnenangriff in der westrussischen Kleinstadt Kotowsk in der Region Tambow sind zwei Mehrfamilienhäuser getroffen und dabei mehrere Menschen verletzt worden. Die Menschen hätten Verletzungen durch Glassplitter erlitten und würden behandelt, teilte der stellvertretende Gouverneur der Region, Jewgenij Perwyschow, auf seinem Telegram-Kanal mit. «Es gibt keine Brände, die Gebäude sind geringfügig beschädigt», schrieb er weiter. Die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass berichtete, es habe sich um ukrainische Drohnen gehandelt.
Auch in anderen Teilen des Landes meldeten die Behörden nach Berichten der Agentur in der Nacht zum Samstag Drohnenbeschuss von ukrainischer Seite.
Im russischen Angriffskrieg gegen das Nachbarland greifen sich beide Seiten fast täglich gegenseitig mit Drohnen an. Die Folgen der ukrainischen Angriffe stehen dabei aber in keinem Verhältnis zu den von Russland verursachten Schäden und Opfern im Nachbarland.
Selenskyj dankt Biden für neue Sanktionen gegen Russland
KIEW: Die USA haben unter Präsident Biden ein neues Hilfspaket für die Ukraine geschnürt und harte Sanktionen gegen Russlands Energiesektor verhängt. Der ukrainische Präsident Selenskyj zeigt sich erfreut.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat dem scheidenden US-Präsidenten Joe Biden für das neue Sanktionspaket gegen Russland gedankt. «Es ist sehr wichtig, dass Amerika jetzt zuschlägt gegen Russlands Schattenflotte und solche Unternehmen wie Gazprom Neft und Surgutneftegas, die Geld für (Kremlchef Wladimir) Putin persönlich anhäufen», schrieb Selenskyj auf seinem Telegramkanal. Er habe mit Biden die Details der Sanktionen gegen den russischen Energiesektor besprochen, aber auch sein Beileid wegen der Waldbrände in Kalifornien ausgesprochen, teilte er mit.
Selenskyj dankte ausdrücklich beiden Parteien im Kongress für die Unterstützung der Ukraine. Das Weiße Haus teilte im Anschluss des Gesprächs mit, Biden habe erneut betont, «wie wichtig es ist, die Ukraine weiterhin in ihrem Kampf um die Freiheit zu unterstützen». Am 20. Januar wird Donald Trump als neuer US-Präsident ins Amt eingeführt. Noch ist unklar, ob er die Sanktionen gegen Russland und die Militärhilfe für die von Putin angegriffene Ukraine fortsetzen wird. Trump hatte im Wahlkampf gesagt, er wolle bereits kurz nach Amtsantritt einen Frieden erzwingen.
«Frankfurter Allgemeine Zeitung» zu Scholz/Ukrainehilfe
Viel mehr Waffenlieferungen als bisher wären nötig, wenn Washington die Hilfe drosselte oder gar ganz einstellte.
Dann würden auch die zusätzlichen drei Milliarden nicht reichen, die Pistorius und Baerbock mobilisieren wollen, um der an der Ostfront in Bedrängnis geratenen Ukraine zu helfen. Die Bereitstellung dieser Mittel wäre jedoch ein starkes Zeichen dafür, dass Deutschland weiter die Ukraine (.) unterstützt, unabhängig davon, wie Trump sich dazu stellt. Dass der Kanzler sich dagegen sperrt, wirft Fragen auf. Was fürchtet er mehr: den Vorwurf, einen vorläufigen Haushalt mit weiteren Schulden zu belasten, oder die Propaganda der AfD und des BSW, er sei ein Kriegskanzler? Auch der Mützenich-Flügel in Scholz' eigener Partei will sicher nicht an den Wahlkampfständen verkünden, die SPD stimme für weitere Kriegskredite.
G7-Hilfe: EU-Kommission zahlt drei Milliarden an Ukraine aus
BRÜSSEL: Die Ukraine erhält im Krieg gegen den Kreml eine Milliardensumme aus Brüssel. Sie stammt - indirekt - aus russischem Vermögen.
Die EU-Kommission zahlt der von Russland angegriffenen Ukraine drei Milliarden Euro als ersten Teil eines großen Hilfspakets der G7 aus. Man wolle dem Land die finanzielle Kraft geben, weiter für seine Freiheit zu kämpfen und zu siegen, schrieb Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen auf der Plattform X mit. «Genau wie der tapfere ukrainische Widerstand wird unsere Unterstützung unerschütterlich sein.»
Die Siebenergruppe führender demokratischer Industriestaaten (G7) und die EU wollen der Ukraine insgesamt einen Kredit in Höhe von 50 Milliarden US-Dollar (rund 48 Milliarden Euro) zugutekommen lassen. Abgesichert ist die Summe zum Ärger Moskaus durch Zinseinkünfte auf russisches Staatsvermögen, das im Westen eingefroren ist.