Ukrainekrieg: Neueste Meldungen am Freitag

Foto: epa/Fotomontage
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Neue Kämpfe erschüttern die Ostukraine

KIEW: Im Osten der Ukraine toben weiterhin schwere Kämpfe. Ziel der russischen Angriffe bleiben die Städte Pokrowsk und Kurachowe.

Russische Angreifer und ukrainische Verteidiger haben sich erneut schwere Kämpfe entlang der Fronten im Osten der Ukraine geliefert. Nach Angaben des Generalstabs in Kiew wurden im Tagesverlauf insgesamt 114 russische Angriffe registriert. «Der Feind setzt alle verfügbaren Kräfte und Mittel ein, um seine Ziele zu erreichen», hielt die Armeeführung in ihrem Lagebericht auf Facebook fest. «Die Verteidigungskräfte handeln professionell und effizient und fügen dem Feind erhebliche Verluste zu.»

Die Brennpunkte waren den Angaben zufolge einmal mehr die Regionen um Pokrowsk und Kurachowe. Bei Pokrowsk versuchten russische Einheiten insgesamt 24 Mal, die ukrainischen Verteidigungslinien zu durchbrechen. Die Angriffe seien abgeschlagen worden. In der Umgebung von Kurachowe stießen die russischen Truppen insgesamt 32 Mal gegen die ukrainischen Stellungen vor, hieß es. Bis zum Abend seien bereits 18 Angriffe abgewehrt worden. An den anderen Abschnitten dauerten die heftigen Kämpfe an. Ein genauer Überblick von unabhängiger Seite war nicht möglich.

Russland führt seit über zweieinhalb Jahren einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Bisher haben russische Truppen ein Fünftel des Nachbarlandes besetzt, einschließlich der bereits 2014 annektierten Halbinsel Krim.


Nato reagiert auf Nordkoreas Truppen-Hilfe für Russland

BRÜSSEL: Der Einsatz nordkoreanischer Soldaten in Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine wird im Westen als neue Eskalation gesehen. Nun veröffentlichen die 32 Nato-Staaten eine Erklärung.

Die Nato sichert der Ukraine nach der Verlegung nordkoreanischer Truppen nach Russland weitere Hilfe zu. «Die Verbündeten bleiben unverändert entschlossen, die Ukraine so lange wie nötig zu unterstützen, bis sie sich durchsetzt», heißt es in einer vom Rat der 32 Nato-Staaten veröffentlichten Erklärung. Ziel sei es, der Ukraine den Aufbau von Streitkräften zu ermöglichen, die imstande seien, die russische Aggression erfolgreich zu bekämpfen.

Die Nato reagiert mit der Erklärung auf westliche Geheimdiensterkenntnisse, nach denen Nordkorea zur Unterstützung des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine nun auch Tausende Soldaten zur Verfügung stellt. Zuvor soll sie bereits im großen Umfang Munition und ballistische Raketen geliefert haben. Die Bereitstellung von Kampftruppen stelle eine gefährliche Ausweitung der Unterstützung dar, heißt es jetzt vom westlichen Verteidigungsbündnis.

Bei Gefechten zwischen ukrainischen und nordkoreanischen Soldaten im russischen Grenzgebiet soll es nach Angaben aus Kiew auch schon erste Opfer gegeben haben. «Ja, es gibt bereits Verluste. Das ist eine Tatsache», sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj am Donnerstag, ohne Details zu nennen. Seinen Worten nach sind einige von 11.000 nordkoreanischen Soldaten im russischen Grenzgebiet Kursk in Kämpfe mit der ukrainischen Armee verwickelt.


Dutzende Verletzte in Charkiw nach russischem Luftangriff

CHARKIW: Russland überzieht die benachbarte Ukraine in der Nacht einmal mehr mit schweren Luftangriffen. Am schwersten trifft es die Stadt Charkiw.

In einem Wohnviertel der nordostukrainischen Großstadt Charkiw sind durch einen nächtlichen russischen Luftangriff mindestens 25 Menschen verletzt worden. Der Eingang eines mehrgeschossigen Wohngebäudes sei teilweise zerstört, schrieb der Militärgouverneur der Region, Oleh Synjehubow, bei Telegram. Wegen Einsturzgefahr wurden 30 Bewohner in der Nacht in Sicherheit gebracht. Auch die umliegenden Häuser und Fahrzeuge sowie der Eingang einer nahe gelegenen U-Bahn-Station erlitten Schäden.

Das russische Militär hat die Stadt einmal mehr mit schweren Lenkbomben attackiert. Auch in einem anderen zentral gelegenen Stadtviertel gab es Einschläge. Dabei wurden Hochhäuser, Geschäfte, Fahrzeuge und eine weitere U-Bahn-Station beschädigt. Allerdings gab es in dem Fall keine Verletzten.

Charkiw liegt unweit der russischen Grenze und wird seit Kriegsbeginn immer wieder beschossen.

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