Ukrainekrieg: Neueste Meldungen am Dienstag

Foto: epa/dpa Fotomontage
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Harris: Kremlchef Putin würde Trump zum Mittag verspeisen

PHILADELPHIA/WASHINGTON: Unter Präsident Biden sind die USA der wichtigste Unterstützer der Ukraine im Abwehrkampf gegen Russlands Angriffskrieg. Die Demokratin Harris warnt, dass sich dies unter Trump ändern würde.

Die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris hat mit Blick auf die von Russland angegriffene Ukraine vor einer Präsidentschaft des Republikaners Donald Trump gewarnt. «Wenn Donald Trump Präsident wäre, säße Putin jetzt in Kiew», sagte Harris beim TV-Duell in Philadelphia über Kremlchef Wladimir Putin. Die Nato-Verbündeten seien dankbar, dass Trump nicht mehr Präsident sei. «Andernfalls würde Putin in Kiew sitzen und den Rest Europas im Visier haben, angefangen mit Polen», mahnte Harris. Die 59-Jährige sagte, Putin würde Trump «zum Mittagessen verspeisen».

Die USA sind unter Präsident Joe Biden der wichtigste Unterstützer der Ukraine im Abwehrkampf gegen Russlands Angriffskrieg. Nach Pentagon-Angaben haben die Vereinigten Staaten der Ukraine seit Kriegsbeginn militärische Hilfe im Umfang von rund 56 Milliarden Dollar (rund 51 Milliarden Euro) bereitgestellt. Trump hat für den Fall einer Wiederwahl signalisiert, die Unterstützung für Kiew dramatisch zurückzufahren oder ganz einzustellen. Außerdem behauptet er wiederkehrend, er könnte den Krieg innerhalb von 24 Stunden beenden.


US-Republikaner fordern Aufhebung von Waffenbeschränkungen

WASHINGTON: Bisher erlauben die USA der Ukraine den Einsatz von US-Waffen gegen russische Ziele nur in einem eng begrenzten Umfang. Die Biden-Regierung müsse das ändern, fordern Stimmen aus der Opposition.

Wichtige Republikaner im US-Parlament fordern die Regierung von Präsident Joe Biden dazu auf, der Ukraine den Einsatz weitreichender Raketensysteme gegen weitere Ziele in Russland zu erlauben. Es sei längst überfällig, dass die Regierung die Beschränkungen für den Einsatz der von den USA gelieferten Waffen gegen legitime militärische Ziele in Russland aufhebe, heißt es in einem Brief an Biden. Unterzeichnet ist das Schreiben unter anderem von dem Vorsitzenden des Ausschusses für auswärtige Angelegenheiten im US-Repräsentantenhaus, Michael McCaul.

Bislang beschränken die USA den Einsatz ihrer Waffen gegen Russland auf die Abwehr der russischen Offensive gegen die ostukrainische Stadt Charkiw. Die Ukraine bittet seit längerem um eine Freigabe weitreichender Waffen aus US-Produktion für den Einsatz auf russischem Territorium. Als Begründung wird von Kiew angeführt, dass nur so russische Militärflughäfen erreicht werden können, von denen Kampfjets aufsteigen, um Gleitbomben abzuwerfen oder Raketen abzufeuern.

Allerdings verfügen die bisher von Washington bereitgestellten ATACMS-Raketen nur über eine Reichweite von gut 300 Kilometern. US-Verteidigungsminister Lloyd Austin räumte kürzlich in Ramstein auch ein, dass das russische Militär seine Kampfflugzeuge bereits seit einiger Zeit auf andere, weiter entfernte Flugplätze verlegt hat.


US-Außenminister und britischer Kollege kündigen Reise nach Kiew an

LONDON: Die USA und Großbritannien wollen ihre Zusammenarbeit stärken. US-Außenminister Antony Blinken und sein britischer Amtskollege David Lammy machen den Anfang mit einem gemeinsamen Besuch.

US-Außenminister Antony Blinken und sein britischer Kollege David Lammy reisen noch in dieser Woche gemeinsam in die von Russland angegriffene Ukraine. Das sagten die beiden Politiker bei einer Pressekonferenz am Rande von Gesprächen Blinkens in London. Bereits am Mittwoch sei ein Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und hochrangigen ukrainischen Regierungsvertretern geplant, teilte das US-Außenministerium mit.

Die gemeinsame Reise komme zu einem kritischen Zeitpunkt für die Ukraine, sagte Blinken. Russland intensiviere seine Aggression gegen Zivilisten, wichtige Infrastruktur und das ukrainische Militär. «Wir sehen, wie es seine Angriffe auf Städte, Menschen und im Besonderen die Energieinfrastruktur vor den kalten Monaten erhöht», sagte der US-Außenminister.

Blinken war zu Beginn der Woche in die britische Hauptstadt gereist, um über eine Vertiefung der Zusammenarbeit mit London zu beraten. Dort will er auch den britischen Premierminister Keir Starmer treffen, der Ende der Woche zu einem Besuch in der US-Hauptstadt Washington erwartet wird. Am Donnerstag plant Blinken nach Angaben seines Ministeriums nach Polen weiterzureisen.


Wieder Greenpeace-Büro in der Ukraine

KIEW: Immer wieder macht die Organisation auf Umweltschäden durch den russischen Angriffskrieg aufmerksam. Jetzt wird die Ukraine zum festen Standort der Umweltaktivisten.

Die Umweltorganisation Greenpeace eröffnet wieder ein Büro in der ukrainischen Hauptstadt Kiew. Ziel sei, Wiederaufbauprojekte in der Ukraine zu beschleunigen und Umweltverbrechen infolge des russischen Angriffskriegs zu untersuchen und zu dokumentieren, teilte Greenpeace Mittel- und Osteuropa mit. Schon jetzt werde dafür mit lokalen Umweltorganisationen zusammengearbeitet. «Unsere Aufgabe ist es, der Ukraine beim grünen Wiederaufbau der sozialen Infrastruktur zu helfen, indem wir die saubere Kraft von Sonne und Wind nutzen», sagte die neue Büroleiterin Natalija Hosak der Mitteilung zufolge.

Greenpeace macht immer wieder auf Umweltschäden in der Ukraine durch den russischen Angriffskrieg aufmerksam. Unter anderem beobachtet die Organisation die Situation am russisch besetzten Atomkraftwerk Saporischschja. Die Organisation hatte in den 1990er Jahren ein Büro in Kiew unterhalten. Mit Beginn des Krieges 2022 sei die Arbeit wieder verstärkt worden, hieß es nun.

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