Weiterer Wechsel in Team von US-Vizepräsidentin

​Turbulenz bei Harris  

Die Vizepräsidentin Kamala Harris spricht während des Anzündens der Menora zur Feier des Chanukka-Festes im Ostzimmer des Weißen Hauses in Washington. Foto: epa/Jim Lo Scalzo
Die Vizepräsidentin Kamala Harris spricht während des Anzündens der Menora zur Feier des Chanukka-Festes im Ostzimmer des Weißen Hauses in Washington. Foto: epa/Jim Lo Scalzo

WASHINGTON: Das Team von US-Vizepräsidentin Kamala Harris kommt nicht zur Ruhe. Inmitten schlechter Umfragewerte und negativer Schlagzeilen wird Harris' Sprecherin, Symone Sanders, zum Ende das Jahres ihren Posten verlassen, wie das Weiße Haus am Donnerstag auf Anfrage in Washington mitteilte. Harris und Präsident Joe Biden seien dankbar für Sanders' Arbeit während der Präsidentschaftskampagne und des ersten Jahres der Regierung, hieß es weiter. Sie sei ein geschätztes Mitglied des Weißen Hauses und werde fehlen.

Erst vor zwei Wochen war bekannt geworden, dass auch Harris' Kommunikationsdirektorin, Ashley Etienne, zum Jahresende das Team verlassen wird, um sich «anderen Aufgaben zu widmen».

Die Wechsel fallen in unruhige Zeiten für Harris: Die Stellvertreterin von Biden hat seit Monaten mit sinkenden Zustimmungswerten zu kämpfen. Zuletzt häuften sich zudem Medienberichte über Frust und Dysfunktionalität in Harris' Team.

Insgesamt verliefen die ersten Monate im Amt für die Demokratin nicht optimal. Die 57-Jährige war zu Beginn frenetisch bejubelt worden als die erste Frau und erste Schwarze im Vizepräsidenten-Amt der USA. Es gelang ihr bisher jedoch nicht, ein eigenes Profil zu entwickeln. In den ersten Wochen der neuen Regierung kam Harris inhaltlich zunächst so gut wie gar nicht vor. Biden betraute sie schließlich mit mehreren hoch komplexen Themen, darunter die Eindämmung illegaler Migration. Harris konnte hier bislang jedoch nicht punkten, sondern machte stattdessen mehrere Patzer und blieb insgesamt wenig sichtbar.

Die Sprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki, bemühte sich, den Eindruck von Unruhe im Team von Harris zu zerstreuen. Psaki sagte am Donnerstag, die Arbeit in einer Präsidentschaftskampagne und im ersten Jahr einer neuen Regierung seien belohnend, aber zugleich auch sehr anstrengend. Es sei ein «natürlicher» Prozess, dass sich einige Mitarbeiter nach diesen intensiven Jahren neuen Aufgaben widmeten und entschieden, mehr zu schlafen und mehr Zeit für Privates zu haben.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.

Leserkommentare

Vom 11. bis 21. April schließen wir über die Songkranfeiertage die Kommentarfunktion und wünschen allen Ihnen ein schönes Songkran-Festival.

Ingo Kerp 03.12.21 12:30
Ihre Flamme erlosch, bevor sie leuchten konnte. Nach vielen Vorschußlorbeeren kam die große Ernüchterung. Sie zeigte kein Profil, versagte bei den Aufgaben und patzte in vielen Fällen. Somit ist sie momentan nur noch an Biden-Anhängsel, ohne eigene Fortune.