Tunesischer Polizist bei Messerangriff getötet

Tunesischer Polizist bei Messerangriff in Sousse getötet
Tunesischer Polizist bei Messerangriff in Sousse getötet

SOUSSE: Bei einem Zwischenfall im tunesischen Badeort Sousse ist ein Polizist gestorben, ein weiterer wurde schwer verletzt. Drei Angreifer sollen mit Messern an einem Kreisverkehr auf Polizisten losgegangen sein, berichtete die staatliche tunesische Nachrichtenagentur TAP am Sonntag unter Berufung auf das Innenministerium. Dabei sei ein Polizist getötet worden. Sein Kollege sei in kritischem Zustand in ein Krankenhaus gebracht worden. Dem tunesischen Innenministerium zufolge haben Sicherheitskräfte die drei «Terroristen» bei dem Einsatz am Sonntagmorgen erschossen.

Die beiden Polizisten seien zunächst von einem Auto angefahren worden, bevor sie mit Messern angegriffen wurden, fügte TAP unter Berufung auf Sicherheitsquellen hinzu. Bislang habe sich noch niemand zu dem Angriff bekannt.

Eine vierte mutmaßlich an dem Angriff beteiligte Person sei mittlerweile festgenommen worden, sagte Ministerpräsident Hichem Mechichi in Sousse. Diese stehe unter Verdacht, Verbindungen zu einer Terrororganisation zu haben. Ein terroristischer Hintergrund des Angriffs werde weiter untersucht. Der Angriff folgte kurz nach dem Amtsantritt der neuen tunesischen Regierung unter Mechichi Anfang dieser Woche.

Auch Präsident Kais Saied reiste am Sonntag nach Sousse. Er verurteilte die Tat aufs Schäfste. «Wer auch immer den Staat mit solch feigen Taten stürzen will, ist krank», sagte Saied. «Terroristen hatten in der Vergangenheit keinen Erfolg und werden auch in Zukunft keinen Erfolg haben», sagte Saied, als er den Ort des Angriffs inspizierte.

Die meisten Angriffe der vergangenen Jahre in Tunesien reklamierte die Terrormiliz «Islamischer Staat» für sich. Im Juni vergangenen Jahres etwa wurden bei zwei aufeinanderfolgenden Selbstmordanschlägen im Zentrum der Hauptstadt Tunis ein Polizeibeamter getötet und acht weitere Menschen verletzt.

In einer Hotelanlage bei Sousse hatte ein 24 Jahre alter Tunesier im Juni 2015 insgesamt 38, zumeist britische Urlauber getötet, bevor Sicherheitskräfte ihn erschossen. Im März zuvor hatten Bewaffnete im Nationalmuseum Bardo mehr als 20 Touristen getötet.

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