Türkei will Zusammenarbeit mit Venezuela fortführen

Foto: epa/Carsten Koall
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ISTANBUL (dpa) - Die Türkei will weiter die Regierung des umstrittenen venezolanischen Präsidenten Nicolás Maduro unterstützen. Das sagte der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu am Montag nach einem Treffen mit seinem venezolanischen Amtskollegen Jorge Arreaza in der türkischen Hauptstadt Ankara. «Wir werden unsere Zusammenarbeit mit Venezuela auch in Zukunft fortführen», betonte Cavusoglu. Worum es bei den Gesprächen ging, blieb zunächst unklar.

Angesichts der zunehmenden Isolation Maduros werden die verbleibenden internationalen Verbündete immer wichtiger für die Regierung in Caracas. Während viele Länder in Lateinamerika und Europa sowie die USA Maduros Widersacher Juan Guaidó bereits als rechtmäßigen Übergangspräsidenten anerkannt haben, halten Russland, China, die Türkei, der Iran, Kuba, Bolivien und Nicaragua weiter zu dem sozialistischen Staatschef.

Vor allem diente die Türkei der venezolanischen Regierung zuletzt Berichten zufolge allerdings als Umschlagplatz für ihr Gold. Da die Veredelungskapazitäten in Venezuela - dem Land mit den schätzungsweise viertgrößten Goldreserven der Welt - nicht ausreichen, lässt die Regierung das Gold demnach in der Türkei aufarbeiten. Damit würde Maduro auch die Sanktionen der US-Regierung umgehen.

Einem Bericht des auf organisierte Kriminalität spezialisierten Nachrichtenportals «Insight Crime» zufolge verkaufte die venezolanische Zentralbank im vergangenen Jahr fast 24 Tonnen Gold an eine türkische Firma, ohne die Genehmigung des von der Opposition kontrollierten Kabinetts einzuholen. Die Einnahmen könnten der so gut wie insolventen Regierung dringend benötigte Devisen verschaffen.

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