ISTANBUL: Die Türkei unterstützt in Syrien Rebellengruppen, hält sich angesichts der neuesten Eskalation aber offiziell zurück. Nun startet sie einen Appell.
Die Türkei hat angesichts der Offensive islamistischer Rebellen im Nachbarland Syrien zu Verhandlungen aufgerufen. Die jüngsten Ereignisse zeigten einmal mehr, dass sich die syrische Regierung mit dem Volk und Oppositionskräften einigen müsse, sagte der türkische Außenminister Hakan Fidan in Ankara bei einer Pressekonferenz mit seinem iranischen Kollegen Abbas Araghtschi.
Die Türkei habe kein Interesse an einer Ausweitung des Bürgerkrieges, sagte Fidan. Man wolle zudem verhindern, dass der Konflikt eine neue Fluchtbewegung auslöse. Vielmehr wolle die Türkei, dass syrische Flüchtlinge, die in der Türkei leben, wieder zurückkehren.
Fidan warb zudem für eine Wiederbelebung des sogenannten Astana-Prozesses. Nach dem militärischen Eingreifen Moskaus im syrischen Bürgerkrieg 2015 begannen trilaterale Gespräche der Schutzmächte Russland, Iran und Türkei, aus denen sich der Astana-Prozess entwickelte - benannt nach dem ersten Treffen in der Hauptstadt Kasachstans.
Moskau und Teheran unterstützen Syriens Präsidenten Baschar al-Assad, Ankara unter anderem die aus mehreren Gruppierungen bestehende Rebellengruppe Syrische Nationale Armee (SNA).
Die SNA hatte am Sonntag ihrerseits eine Offensive gegen die Kurdenmiliz YPG im Norden gestartet und die Stadt Tal Rifat von der YPG erobert. Die Türkei will seit langem den Einfluss kurdischer Milizen an ihrer Grenze schwächen.