Türkei lässt österreichischen Erdogan-Kritiker verhaften

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan. Foto: epa/Erdem Sahin
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan. Foto: epa/Erdem Sahin

ISTANBUL (dpa) - Ein türkisches Gericht hat die Verhaftung des Österreichers Max Z. wegen Mitgliedschaft in einer illegalen Organisation angeordnet. Das bestätigte dessen Anwalt Murat Yilmaz der Deutschen-Presseagentur am Freitag.

Max Z. sei zur Untersuchungshaft ins Sincan-Gefängnis in Ankara gebracht worden. Dem freien Autor und Kritiker des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan werde vorgeworfen, ein Mitglied der in der Türkei verbotenen linken Splitterorganisation TKP Kivilcim zu sein. Anders als die TKP Kivilcim ist die TKP (Türkische Kommunistische Partei) legal.

Max Z. war bereits am 11. September in Ankara festgenommen worden und befand sich bisher im Gewahrsam der Anti-Terror-Einheit der Polizei. Der Österreicher habe kürzlich seinen Abschluss in Politikwissenschaften und Philosophie an der Technischen Universität des Nahen Ostens in Ankara gemacht, sagte sein Anwalt. Für linke Publikationen habe er kritische Beiträge über Erdogan verfasst sowie über die kurdische Arbeiterpartei PKK geschrieben. Er arbeitete unter anderem für die linke Zeitschrift re:volt. Die PKK ist in der EU, den USA und der Türkei als Terrororganisation verboten.

Österreichs Kanzler Sebastian Kurz hatte bereits zuvor die Freilassung seines Landsmanns gefordert und die Türkei um Erklärung gebeten, warum der freie Autor festgehalten werde.

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