Türkei greift Ziele in Syrien und Irak an

Gefechte mit Kurdenmilizen

Demonstration gegen die Hinweise der Türkei auf eine mögliche Aussöhnung mit Syrien. Foto: epa/Bilal Al Hammoud
Demonstration gegen die Hinweise der Türkei auf eine mögliche Aussöhnung mit Syrien. Foto: epa/Bilal Al Hammoud

ISTANBUL/BEIRUT: Die Türkei greift immer wieder Ziele in Syrien und im Irak aus der Luft und mit Artillerie an. Nun gibt es auch neue Gefechte zwischen Kurdenmilizen und protürkischen Rebellen in Syrien.

Die Türkei hat nach eigenen Angaben in den Nachbarländern Irak und Syrien Kurdenmilizen angegriffen. Im Irak habe man Stellungen der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK beschossen, in Nordsyrien solche der Kurdenmiliz YPG, teilte das türkische Verteidigungsministerium mit. Die türkische Regierung sieht die YPG im Nachbarland Syrien als Ableger der PKK und stuft beide als Terrororganisation ein.

Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete von gegenseitigem Beschuss im Norden Aleppos. Bereits am Montag hätten sich Kurdenmilizen zudem Gefechte mit protürkischen Rebellen im nordsyrischen Ras al-Ain geliefert. Die von der YPG angeführten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) seien in einen Militärstützpunkt der Rebellen eingedrungen, dabei seien mindestens sieben protürkische Kämpfer getötet und zwölf weitere verwundet worden. Von türkischer Seite lag dazu zunächst keine Stellungnahme vor.

Die Türkei hält in Nordsyrien infolge mehrerer Militäreinsätze Grenzgebiete besetzt und kooperiert dabei mit Rebellengruppen. Seit einem Anschlag der PKK in der türkischen Hauptstadt Ankara im Oktober geht die Türkei wieder vermehrt gegen Kurdenmilizen in den Nachbarländern Irak und Syrien vor.

Die PKK, die auch in Europa und den USA als Terrororganisation gilt, kämpft seit den 1980er Jahren gegen den türkischen Staat. Ihr Hauptquartier liegt in den nordirakischen Kandil-Bergen. Die Kurdenmiliz YPG ist Verbündeter der USA in Syrien.

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Rolf W. Schwake 27.11.24 23:09
Die Kurden kämpfen für ihre Freeiheit ...
... die nach dem Ende des 1. WELTKRIEGS und der Neuordnung der Welt durch die damaligen Alliierten schlichtweg vergessen wurde. Solange man den Kurden nicht mehr Autonomie bietet, gibt es dort keinen Frieden. Das sollten gerade wir Deutschen nachvollziehen können, lautet doch seit Jahrtausenden ein norddeutscher Leitspruch "Levver düüd as Slaav" ...
werner spierling 27.11.24 17:10
Wo bleibt hier der Internationale Haftbefehl gegen Erdogan der ja von der Nato noch mit Waffen unterstützt wird. Ist das der dank für den Kampf den die Kurden gegen den IS geleistet hat.