Elf angebliche Terroristen nach Frankreich abgeschoben

ISTANBUL (dpa) - Die Türkei hat vier Ehefrauen von mutmaßlichen Dschihadisten und ihre sieben Kinder aus Frankreich in ihre Heimat abgeschoben.

In einem Tweet des Innenministeriums war am Montagmorgen die Rede von französischen «Terroristenkämpfern». Bereits im November hatte es aus dem Ministerium geheißen, die Menschen seien in Syrien gefasst worden. Gegen zwei der Frauen wurde ein Haftbefehl erlassen, gegen sie wird wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung ermittelt, wie die französische Nachrichtenagentur AFP berichtete.

Die Türkei hatte am 9. Oktober im syrisch-türkischen Grenzgebiet eine Offensive gegen die Kurdenmiliz YPG begonnen, die sie als Terrororganisation betrachtet. Während der Militäroffensive waren offiziellen Angaben zufolge 287 Anhänger der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) festgenommen worden, darunter Frauen und Kinder.

Anfang Dezember hatte das Innenministerium gemeldet, dass die Türkei innerhalb von rund drei Wochen 59 Menschen mit mutmaßlichen Verbindungen zu Terrororganisationen in ihre Heimatländer zurückgeschickt habe. Unter ihnen seien 26 amerikanische und europäische Staatsbürger. Auch nach Deutschland wurden Menschen abgeschoben. Die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtete am Montag von mittlerweile insgesamt 71 abgeschobenen ausländischen «Terroristenkämpfern». Demzufolge sollen unter ihnen 18 Deutsche gewesen sein.

Die Angaben aus der Türkei sind mit Vorsicht zu genießen, weil offensichtlich auch die Zahl der Kinder, die in Begleitung ihrer Familien abgeschoben werden, in die Statistik mit einfließt. Erst am vergangenen Dienstag war eine mutmaßliche Unterstützerin des IS mit vier Kindern aus der Türkei in Frankfurt angekommen. In der Türkei war die Rede gewesen von fünf deutschen «Terroristenkämpfern».

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