Türke an griechischer Grenze getötet - Ankara bestellt Gesandten ein

Flüchtlinge und Migranten versammeln sich an der türkisch-griechischen Landgrenze. Foto: epa/Erdem Sahin
Flüchtlinge und Migranten versammeln sich an der türkisch-griechischen Landgrenze. Foto: epa/Erdem Sahin

ISTANBUL/ATHEN: Nach dem Tod eines Türken an der Grenze zu Griechenland hat Ankara den Gesandten der griechischen Botschaft einbestellt. Ein 43-Jähriger war am Samstagabend laut übereinstimmenden Medienberichten am griechisch-türkischen Grenzfluss Evros erschossen worden. Das Feuer soll demnach von Menschen in Zivilkleidung vom griechischen Ufer eröffnet worden sein.

Man habe die griechische Seite dazu aufgefordert, den Vorfall zu untersuchen, die «Mörder» zu bestrafen und Vorkehrungen dafür zu treffen, dass so etwas nicht mehr vorkomme, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu am Sonntag. Man behalte sich das Recht auf Entschädigung der Opfer des Vorfalls und ihren Familien vor.

Griechenland wies Vorwürfe zurück. Die Türkei solle «ihre Grenzen besser bewachen und die Aktivitäten von Menschenhändlern unterbinden», hieß es in einer Erklärung des griechischen Außenministeriums am Sonntag. Dies habe der Gesandte der griechischen Botschaft in Ankara dem türkischen Außenministerium gesagt.

Zum Ablauf des Vorfalls in der Nähe des Dorfes Adasarhanli gibt es verschiedene Angaben. Anadolu berichtete unter Berufung auf den Ortsvorsteher, der 43-Jährige habe mit einem Freund am Ufer des Flusses gesessen, als Schüsse fielen. Der Mann sei an der Wange getroffen worden und noch vor Ort verstorben. Die türkische Nachrichtenagentur DHA schrieb dagegen, das Opfer habe mit einem Freund ein Boot aus dem Fluss holen wollen, das sie für den Schmuggel von Migranten verwendet hätten. Es sei daraufhin zu einem Streit mit Menschen in Zivilkleidung auf der griechischen Seite gekommen und Schüsse seien gefallen.

Am Grenzfluss Evros versuchen immer wieder Migranten von der Türkei aus, nach Griechenland zu gelangen. Seit Freitag setzt die Europäische Grenzschutzagentur Frontex auch ein Luftschiff zur Überwachung der Region ein.

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Leserkommentare

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Jörg LOHKAMP 02.08.21 22:41
@ Egon Seefeldt " Gutmenschen + ANDERE " .....
nur weil Sie + Ich, sich sicher nicht - als solche bezeichnen lassen möchten, wird von Einzelnen versucht uns in die Gruppe von " ausserhalb des Rechtsstaat " einzuordnen, sicher vollkommen zu Unrecht.

Der Rechtsstaat - zeichnet sich im Gegenteil dadurch aus - dass er auch unsere Meinungen zuläßt + tolleriert. In dem Herr Joerg Obermeier das nicht akzeptieren mag - hat er sich ebenfalls EINDEUTIG positioniert - eben als GUTMENSCH.

Soll er doch JEDEN der kommen will - in SEINER WOHNUNG - einquatieren, nur bitte NICHT AUF MEINE - oder IHRE KOSTEN. Das ihm DAS nicht Recht sein wird, darf als gegeben vorausgesetzt werden. Auf Kosten DER ALLGEMEINHEIT - damit - hat er anscheinend KEIN PROBLEM. DAS nenne ich - ein seltsames Rechtsverständnis.
Jörg LOHKAMP 02.08.21 18:00
@ Joerg Obermeier .... jeder hat das Recht ...
sich hier - EINDEUTIG - zu positionieren, mir dann ein irgendetwas zu unterstellen - das ist IHR Recht, auch wenn es NICHT zutrifft. Aber ich unterscheide 2 Gruppen von Flüchtlinge. Auf die PROBLEMATISCHE Gruppe hatte ich ja bereits hingewiesen. Kommen wir also zu den - ca.30% - der anderen Flüchtlinge, nehmen wir z.B. nur die Gruppe der Flüchtlinge aus Syrien, diesen solle unbedingt weiter geholfen werden. Wer sich BEREITS innerhalb Europas aufhält, sollte auch nicht unbedingt abgeschoben werden, sondern dort Hilfe erhalten wo er sich bereits befindet, oder europäischen Boden betritt. NICHT aber weiterreisen dürfen, ohne eine feste ASYL-BESCHEINIGUNG. Dazu bedarf es dann einem festen Verteilschlüssel. Wo das nicht möglich ist, sind dem festgelegtem Aufnahmeland das die Aufnahme verweigert, europäische Subventionen - in angemessener Höhe / pro Person - jährlich vorzuenthalten bzw. zu kürzen. Dann würden sich auch Länder wie z.B. Ungarn, Polen + andere entscheiden müssen. Entweder Verlust von Subventionen oder Aufnahme von Flüchtlingen. " Rosinen-Pickerei " wie zur Zeit möglich, gehört bei Strafe abgeschafft.

Die Zügel gegen solche Staaten die den - gemeinsamen europäischen Werten - entgegen stehen gehören gestrafft, bis hin zum Austritt aus der EU. Ob freiwillig wie im Fall von England - oder durch einfach MEHRHEITSBESCHLUSS - Hauptsache die EU wird sich Handelseinig in den entscheidenden Fragen, seit ca.10 Jahren ist das -mindestens- nicht mehr der Fall.
Hans-Dieter Volkmann 02.08.21 14:30
Türke an griechischer Grenze, @ Lohkamp/Seefeldt
Illegaler Grenzübertritt von Wirtschaftsmigranten wird wohl in absehbarer Zeit strafrechtlich in Deutschland
b.z.w. in Europa nicht geahndet. Um das zu ändern bedarf es ein berichtigtes Asylrecht, oder die Weltgemeinschaft hilft den Betroffenen das Leben in ihrer Heimat wieder lebenswert zu machen. Ob das Eine oder Andere, es gibt zur Zeit keine Aussicht auf Machbarkeit. Also, es bleibt wie es ist.
Jörg LOHKAMP 02.08.21 03:20
@ Egon Seefeldt ....
Statt berechtigte " Abwehr " erfahren diese, " ca.70% Wirtschaftflüchtlinge aus einem fernen Kulturkreis " vielfach noch einen kostenlosen " Shutleservice " von privaten Hilfsorganisationen wie z.b. SOS Meditteranee u.a., zur sicheren Schleusung ins gelobte Europa, zur gesicherten Einreise in die Sozialsysteme Europas, mit Vorliebe Deutschlands. Dort wird Europaweit mit am meisten + einfachsten ausbezahlt, ohne effektive Kontrolle. Sicher einfacher als in die Schweizer Sozialsysteme, auch wenn dort noch mehr zu holen wäre, es wird ja auch mehr kontrolliert. Und das ist es was nahezu " jeder Migrant fürchtet " - KONTROLLE.

Weil dann vielfach daß Märchen " vom Flüchtling + Verfolgung " entdeckt wird + es sich als das herausstellt was es wirklich ist: Ein Märchen. Aber auch dann gibt es ja - immer noch - die Hilfsorganisationen in Deutschland, die besorgen dann einen Anwalt, der auf Abschiebungshindernisse - spezialisiert ist + das ganze Spiel zieht sich weitere 2 Jahre hin, während fleißig die Zahlungen der Sozialhilfen weiter läuft. Und so weiter, usw.