PRAG (dpa) - Der tschechische Regierungschef Andrej Babis hat sich zum Asyl-Sondertreffen in Brüssel am Sonntag angekündigt.
«Ich fliege mit Sicherheit dorthin, auch wenn es hauptsächlich Staaten betrifft, die in der ersten Linie sind, wenn es um illegale Migranten geht», sagte der Gründer der populistischen ANO-Bewegung am Donnerstag der Agentur CTK zufolge. Der Kampf gegen die illegale Zuwanderung sei sein «Hauptthema», betonte der 63-Jährige in Prag.
Tschechien gehört zu den Staaten, die Quotenlösungen für die Verteilung von Schutzsuchenden in Europa entschieden ablehnen. In der öffentlichen Debatte wird dabei zwischen Flüchtlingen und Migranten kaum unterschieden. Die Haupttransitrouten führen bisher an dem Schengen-Binnenland vorbei. Im vorigen Jahr erhielten in Tschechien nach Angaben des Innenministeriums 29 Menschen Asyl und 118 vorübergehenden Schutz.
EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker hatte am Mittwoch in Brüssel gesagt, dass nicht nur die betroffenen, sondern «alle interessierten» Mitgliedsstaaten zu dem informellen Arbeitstreffen zur Migrationsfrage willkommen seien. Wie inzwischen bekannt wurde, sind neben Deutschland unter anderem auch Österreich, Italien, Frankreich, Griechenland, Bulgarien und Spanien dabei.