Abschied von in Afghanistan getöteten Soldaten

Foto: epa/Martin Divisek
Foto: epa/Martin Divisek

PRAG (dpa) - Tschechien hat Abschied von seinen drei Nato-Soldaten genommen, die am Sonntag bei einem Selbstmordanschlag in Afghanistan getötet worden waren. Ein Flugzeug mit den Särgen der Gefallenen landete am Mittwoch auf dem internationalen Flughafen in Prag. An der Trauerzeremonie nahmen nach Angaben der Agentur CTK neben den Angehörigen auch Präsident Milos Zeman, Regierungschef Andrej Babis sowie die Verteidigungs- und Außenminister teil.

Zeman kündigte an, die im Alter 25, 28 und 36 Jahren gestorbenen Soldaten posthum mit der Tapferkeitsmedaille auszuzeichnen. Als Zeichen der Ehrerbietung ertönten im ganzen Land für 140 Sekunden die mehr als 8.000 Zivilschutzsirenen. Die katholische Kirche ordnete Glockengeläut an Kirchen und Kathedralen an.

Seit 2002 haben rund 9.000 tschechische Soldaten am Afghanistan-Einsatz teilgenommen. Seither hat die Armee 13 Tote zu beklagen. Derzeit sind knapp 250 Soldaten am Hindukusch. Zu dem Anschlag war es bei einer Patrouille außerhalb des Stützpunktes Bagram gekommen.

Der Tod der Soldaten hatte in Tschechien eine Debatte über den Sinn des Afghanistan-Einsatzes ausgelöst. Regierungschef Babis würdigte die getöteten Soldaten als Helden, die weitab der Heimat gegen Terroristen gekämpft hätten.

Den Rückzug aus Afghanistan forderten hingegen die Kommunisten, die das Minderheitskabinett aus der populistischen ANO-Partei von Babis und den Sozialdemokraten (CSSD) tolerieren.

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