Trump zu Urananreicherung im Iran

Ein sehr schlechter Schritt

Foto: epa/Michael Reynolds
Foto: epa/Michael Reynolds

WASHINGTON (dpa) - US-Präsident Donald Trump hat den Iran im Atomstreit vor jeder weiteren Eskalation gewarnt. In einem Tweet bezeichnete Trump am Sonntagabend (Ortszeit) Berichte über Urananreicherung Teherans als «sehr schlechten Schritt». Dagegen wäre die Aushändigung eines seit zwölf Jahren im Iran vermissten ehemaligen FBI-Agenten ein «sehr positiver Schritt», twitterte der US-Präsident weiter.

Der Iran hat nach amerikanischen Medienberichten am Wochenende erstmals offiziell bestätigt, dass es gegen den ehemaligen FBI-Mann vor Gericht in Teheran ein laufendes Verfahren gebe. Details wurden nicht genannt.

Seit die USA im Mai 2018 einseitig das internationale Atomabkommen zur Verhinderung einer iranischen Atombombe aufkündigten, haben die Spannungen zwischen den beiden Ländern immer weiter zugenommen. Die US-Regierung versucht mit einer Politik des «maximalen Drucks», zu der auch neue Sanktionen gegen Teheran gehören, den Iran zu einer Neuverhandlung des Atomabkommens mit schärferen Auflagen zu bewegen.

Seither verletzte der Iran in mehreren Schritten Bestimmungen des Abkommens, um den Druck auf die Vertragspartner erhöhen, ihren Verpflichtungen aus dem Atomdeal nachzukommen. Zuletzt wurde die Urananreicherung in der unterirdischen Anlage Fordo wieder aufgenommen. Die Vertragspartner Deutschland, China, Frankreich, Russland und Großbritannien befürchten, dass der Iran ganz aus dem Abkommen aussteigen und unbegrenzt Uran anreichern könnte.

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Jürgen Kesselheim 13.11.19 22:08
#Ingo Kerp
Sie waren bestimmt in der letzten Zeit im Iran!? Oder woher wissen sie, daß die Sanktionen der USA nicht wirken? Gehen sie mal auf Twitter und schauen sie sich die Bilder, Darstellungen und Stellungnahmen von iranischen Bürgern an! Ihre Weltanschauung zerplatzt wie eine Seifenblase!
Ingo Kerp 12.11.19 13:23
Die US Politik des >>maximalen Drucks<< scheint doch ganz offensichtlich nicht zu funktionieren. Ein US-Rückzieher wäre jetzt das polit. Ende von Trump. Also, was tun, wenn man in einer Sackgasse geraten ist mit seinen Sanktionen, die nichts bewirkt haben? Jetzt ist guter Rat teuer.