Trump verbreitet Vorwurf gegen Gesundheitsbehörde

«Alle lügen»

Foto: epa/Tannen Maury
Foto: epa/Tannen Maury

WASHINGTON: US-Präsident Donald Trump hat auf Twitter einen pauschalen Vorwurf unter anderem gegen die US-Gesundheitsbehörde CDC weiterverbreitet. Die «ungeheuerlichsten Lügen» seien die, die über die Erkrankung Covid-19 verbreitet würden, schrieb der Moderator Chuck Woolery am Sonntag auf Twitter. Trump teilte den Tweet am Montag auf seinem Profil. «Alle lügen. Die CDC, Medien, Demokraten, unsere Ärzte, nicht alle, aber die meisten, denen wir vertrauen sollen. Ich glaube, es geht nur um die Wahl und darum, die Wirtschaft davon abzuhalten, sich zu erholen, wobei es um die Wahl geht. Ich habe es satt.»

Die Corona-Pandemie hat der US-Wirtschaft erheblich zugesetzt und ist bei weitem nicht ausgestanden. Seit Tagen befinden sich die täglich nachgewiesenen Neuinfektionen auf hohem Niveau - die Johns-Hopkins-Universität verzeichnete für Sonntag rund 59.000 neue Fälle. Trump drängt seit Monaten auf eine umfassende Wiedereröffnung der Wirtschaft. Kritiker werfen ihm seit Beginn der Zuspitzung der Krise in den USA vor, die Tragweite des Coronavirus herunterzuspielen.

Die Sprecherin des Weißen Hauses, Kayleigh McEnany, wies am Montag bei Fox News den Vorwurf zurück, die Regierung ignoriere die Daten zur Corona-Pandemie. Zudem ging sie auf das Verhältnis der Regierung zum Immunologen Anthony Fauci ein. Medien wie die «Washington Post» und CNN hatten zuvor berichtet, dass sie eine Liste des Weißen Hauses mit Aussagen Faucis bekommen hätten, die zeigen soll, dass sich dieser in der Pandemie mehrfach getäuscht habe. Trump selbst hatte dem Experten, der Teil der Corona-Arbeitsgruppe ist, am Donnerstag vorgeworfen, «viele Fehler» gemacht zu haben. McEnany sagte, Fauci sei Mitglied eines Teams und repräsentiere einen von mehreren Standpunkten mit Blick auf die Corona-Pandemie.

Die «New York Times» wertete die Fauci-Liste des Weißen Hauses als Versuch, die Glaubwürdigkeit des Experten zu untergraben. Fauci hatte in Interviews offen seine Sorge angesichts der Entwicklung der Pandemie in den USA geäußert. Das steht im Kontrast zu Trump, der sich trotz der dramatisch steigenden Infektionszahlen optimistisch zeigt.

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Frank Matthias 14.07.20 17:30
Corona
Warum geht der Präsident denn nicht auf Coronapartys, oder zum Coronaroulette.
Ist doch alles nur "hochgespielt" um seine Wiederwahl zu gefährden
Die an der Überlastungsgrenze arbeitenden Krankenhauskräfte im Süden alles Schauspieler.
Ab sofort zurück zur Normalität.
Jawoll.
Ingo Kerp 14.07.20 14:22
Ganz genau. Wäre man dem stabilen Genie gefolgt und hätte den Menschen Desinfektionsmitteln injiziert, ware die Krise längst zu Ende. Es ist so traurig, keiner hoert auf ihn und keiner hat ihn lieb. Noch nicht mal seine Nichte, wie sie in ihrem Buch schreibt.