Handelsabkommen mit China heruntergespielt

WASHINGTON (dpa) - Inmitten des Handelskriegs mit China hat US-Präsident Donald Trump die Bedeutung einer raschen Einigung heruntergespielt.

Er brauche nicht zwangsläufig vor der Präsidentenwahl im November 2020 ein Handelsabkommen, sagte Trump am Freitag im Weißen Haus. Wichtiger als ein kleiner Erfolg sei es ihm, dass es zu einem umfassenden Abkommen komme. «Wir wollen ein vollständiges Abkommen», sagte er. Die Börse in New York gab nach Trumps Äußerungen nach. Der Handelskrieg der beiden größten Volkswirtschaften trübt die globalen Wachstumsaussichten.

Als Trump den Handelskrieg mit China vor mehr als einem Jahr begonnen hatte, war er noch davon ausgegangen, ein solcher Konflikt sei «leicht zu gewinnen». Die US-Regierung hat inzwischen Strafzölle auf fast alle Importe aus China - Waren im Wert von rund 500 Milliarden US-Dollar - angekündigt oder bereits verhängt. Damit will Trump Peking weitgehende Zugeständnisse zu einer Verbesserung der Handelsbeziehungen abringen inklusive Strukturreformen und einem Kontrollmechanismus zur Einhaltung des Abkommens.

Die Unterhändler beider Seiten wollen noch im September erneut über ein Handelsabkommen sprechen, im Oktober soll es in Washington Gespräche auf Ministerebene geben. Experten rechnen angesichts der weitgehenden Forderungen Trumps nicht mit einer raschen Einigung.

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