Trump: «Nicht glücklich», wenn Chinesen Mehrheit an Tiktok behalten

In einer Nahaufnahme wird die Video-Sharing-Anwendung TikTok auf einem Smartphone gezeigt. Foto: epa/Hayoung Jeon
In einer Nahaufnahme wird die Video-Sharing-Anwendung TikTok auf einem Smartphone gezeigt. Foto: epa/Hayoung Jeon

WASHINGTON: US-Präsident Donald Trump hat Aussichten für den Deal gedämpft, der die Video-App Tiktok in den USA retten soll. Nach bisherigen Ankündigungen soll der amerikanische Software-Konzern Oracle dabei die Rolle eines «Technologie-Partners» übernehmen, während nach Medienberichten der chinesische Tiktok-Besitzer Bytedance die Mehrheitsbeteiligung behalten will. Mit einer solchen Lösung wäre er «nicht glücklich», sagte Trump am Mittwoch. Er werde allerdings erst am Donnerstag über Einzelheiten des Plans informiert.

Das «Wall Street Journal» berichtete danach, das Weiße Haus dringe darauf, dass amerikanische Investoren die Mehrheit bei Tiktok bekommen.

Trump stellte Bytedance ursprünglich vor die Wahl, sich entweder von Tiktok zu trennen, oder ein Aus der App in den USA in Kauf zu nehmen. Trump bezeichnet Tiktok als Sicherheitsrisiko mit der Begründung, dass chinesische Behörden an Daten von Amerikanern kommen könnten. Tiktok und Bytedance bestreiten dies.

Microsoft verhandelte wochenlang über einen Kauf des Tiktok-Geschäfts in den USA, Kanada, Neuseeland und Australien. Allerdings torpedierte die chinesische Regierung diese Lösung mit einer neuen Regel, wonach Software-Algorithmen wie die von Tiktok nur mit ihrer Genehmigung ins Ausland verkauft werden dürfen.

Daraufhin wurde der neue Plan mit der Beteiligung von Oracle ausgearbeitet. Nach Medienberichten sollte Oracle die Speicherung der Daten von US-Nutzern übernehmen - und auch Zugang zum Software-Code von Tiktok bekommen. So sollte sichergestellt werden, dass die Plattform keine Hintertüren für chinesische Behörden enthält. Zudem werde das globale Geschäft von Tiktok gemäß dem Plan in einer neuen Firma mit Sitz in den USA gebündelt, hieß es.

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Leserkommentare

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Beat Sigrist 17.09.20 19:22
Vielleicht sollte man in Europa
und anderen Ländern ebenso ein Gesetz einführen, dass alle US Firmen im IT-Bereich Ihren Firmensitz dort haben müssen wo ihre Produkte auch verkauft werden. Die Amis könnten ja unsere Daten ebenso einsehen - was nachweisbar bereits passiert heute. Und dies nicht nur bei uns normalen Kunden, sondern auch von diversen Präsidenten in Europa. Auch das Telefon von Frau Dr. Merkel und anderen wichtigen Politiker wurde in den USA auf Geheiss der Trumpregierung überwacht. (dies ist keine Fakenews, sondern wirklich passiert) ! Solange ein kranker Mensch an der Spitze von den USA ist sollte man wirklich etwas vorsichtiger sein mit Firmen aus den USA und anderen Ländern wo ein Diktator am Ruder ist.