Trump macht Hardliner Homan zum «Grenz-Zar»

Der Chef der US Einwanderungs- und Zollbehörde Thomas Homan spricht auf einer Pressekonferenz am 31.01.2017 zur Umsetzung des US-Einreiseverbots in der US Zoll- und Grenzschutzbehörde in Washington (USA). Foto\ Andrew Harnik/AP/dpa
Der Chef der US Einwanderungs- und Zollbehörde Thomas Homan spricht auf einer Pressekonferenz am 31.01.2017 zur Umsetzung des US-Einreiseverbots in der US Zoll- und Grenzschutzbehörde in Washington (USA). Foto\ Andrew Harnik/AP/dpa

WASHINGTON: Tom Homan galt einst als Verfechter der umstrittenen Trennung von Kindern und Eltern an der US-Grenze. Jetzt soll er für Donald Trump die Grenzen sichern.

Der designierte US-Präsident Donald Trump hat entschieden, wer für ihn die angekündigte Massenabschiebung von irregulär eingewanderten Ausländern beaufsichtigen soll. Er will die Rolle des «Grenz-Zars» Tom Homan übertragen, der während Trumps erster Amtszeit zeitweise eine Einwanderungsbehörde führte. Damit werde Homan auch für alle US-Grenzen zuständig sein, schrieb Trump auf seiner Online-Plattform Truth Social.

Homan war amtierender Chef der Behörde ICE (Immigration and Customs Enforcement) in der Jahren 2017 und 2018. Er gilt als ein Verfechter der umstrittenen Entscheidung, Kinder von illegal Eingewanderten von ihren Eltern zu trennen. Danach dauerte es zum Teil Jahre, die Familien wieder zusammenzuführen. Homan - und auch Trump - sagten später, die Maßnahme sei zur Abschreckung gedacht gewesen, damit Familien gar nicht erst den Weg in die USA suchten.

Für Aufsehen sorgte Homan erst jüngst in einem Interview. Er wurde in der TV-Sendung «60 Minutes» gefragt, ob eine massenhafte Abschiebeaktion ohne Trennung von Familien möglich sei. Homans Antwort: «Natürlich geht das. Familien können gemeinsam abgeschoben werden.» Auch in den USA geborene Kinder, die dadurch US-Bürger sind, müssten das Land dann verlassen, da ihre Eltern illegal eingewandert seien, argumentierte er.

Trump hatte die Sicherung der Grenzen und «die größte Abschiebeaktion der US-Geschichte» zu einem zentralen Punkt seines Wahlkampfs gemacht. In den USA lebten im Jahr 2022 nach Erhebungen des Pew Research Center schätzungsweise rund elf Millionen Einwanderer ohne Papiere. Sie halten sich zum Teil schon seit Jahrzehnten in dem Land auf. Den Pew-Zahlen zufolge gehören sie zu rund 6,3 Millionen Haushalten mit insgesamt mehr als 22 Millionen Menschen.

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