Trump hat weiter Vertrauen zu Kim Jong Un

Archivfoto: epa/Kcna
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TOKIO (dpa) - US-Präsident Donald Trump hat dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un ungeachtet jüngster Spannungen das Vertrauen ausgesprochen.

«Ich habe Vertrauen, dass Vorsitzender Kim sein Versprechen mir gegenüber einhält», schrieb Trump am Sonntag (Ortszeit) während eines Staatsbesuchs in Tokio auf Twitter. Beide Politiker hatten sich in Singapur und Hanoi bei zwei Gipfeltreffen ausgetauscht, das zweite Treffen in Hanoi scheiterte. Nordkorea knüpft die grundsätzliche Zusage Kims zur atomaren Abrüstung an Bedinungen, unter anderem eine vorherige Lockerung von Sanktionen.

Er habe schmunzeln müssen, als Kim Jong Un seinem möglichen Widersacher bei der im nächsten Jahr anstehenden Präsidentschaftswahl, dem Demokraten und früheren Vizepräsidenten Joe Biden, einen «niedrigen IQ» attestierte, schrieb Trump weiter. «Vielleicht sendet mir das ein Signal?», fragte Trump.

Biden hatte in den vergangenen Tagen auf die Spitzen aus Nordkorea reagiert und nach Medienberichten erklärt, es sei kein Wunder, dass Nordkorea Trump als US-Präsidenten bevorzuge. Dieser habe einen Hang zu Diktatoren und verprelle dafür alte Verbündete.

Das Thema Nordkorea spielt bei dem Staatsbesuch Trumps in Japan ebenfalls eine Rolle. Trump wollte sich im Laufe des Sonntags mit Japans Premierminister Shinzo Abe unter anderem beim Golfspiel über anstehende politische Themen austauschen. Am Montag kommt es dann zu formellen politischen Gesprächen.

Nordkorea hatte zuletzt wieder Raketen getestet. Die Tests wurden vom Weißen Haus jedoch nicht als eine entscheidende Zuspitzung der Situation gewertet. «Nordkorea hat ein paar kleinere Waffen abgefeuert, was einige meiner Leute und andere beunruhigte, mich aber nicht», schrieb Trump weiter.

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Leserkommentare

Vom 11. bis 21. April schließen wir über die Songkranfeiertage die Kommentarfunktion und wünschen allen Ihnen ein schönes Songkran-Festival.

Ingo Kerp 27.05.19 14:15
Nachdem Trump mit Aggressionen, Beschimpfungen und Isolierung von N.Korea nicht weiterkam, versucht er es jetzt auf sanfte Art. Er sollte sich stattdessen eingestehen, das seine Außenpolitik gescheitert ist.