Trump geht wieder golfen - Kritik von Demokraten

US-Präsident Donald J. Trump, mit weißem Hut und weißem Polohemd, spielt Golf im Trump National Golf Club in Sterling, Virginia.
US-Präsident Donald J. Trump, mit weißem Hut und weißem Polohemd, spielt Golf im Trump National Golf Club in Sterling, Virginia.

WASHINGTON: Nach langer Pause wegen der Corona-Pandemie ist US-Präsident Donald Trump am Wochenende wieder golfen gegangen - inmitten der Bemühungen, das Land wieder zu etwas Normalität zurückzubringen. Sowohl am Samstag als auch am Sonntag besuchte Trump einen seiner Golfclubs unweit der Hauptstadt Washington. Seine Gegner reagierten darauf mit Kritik. Trumps voraussichtlicher Herausforderer bei der Präsidentschaftswahl, Joe Biden, etwa schrieb am Samstagabend (Ortszeit) auf Twitter, fast 100.000 Menschen in den USA seien durch die Pandemie ums Leben gekommen, viele Millionen hätten ihren Job verloren - und der Präsident verbringe den Tag beim Golfen.

Der republikanische Senator Lindsey Graham, ein enger Vertrauter Trumps, verteidigte den Golf-Ausflug des Präsidenten dagegen. «Es ist an der Zeit, die Wirtschaft auf schlaue Weise wieder anzukurbeln und zu einem normaleren Leben zurückzukehren», schrieb Graham am Samstag auf Twitter. US-Medien zufolge war Trump seit März nicht mehr golfen gewesen.

Das öffentliche Leben war in den USA angesichts der Corona-Krise über Monate weitgehend zum Erliegen gekommen, was die Wirtschaft des Landes in eine schwere Krise stürzte. Inzwischen wurden in den US-Bundesstaaten viele coronabedingte Restriktionen wieder gelockert. Die Krise ist allerdings noch keineswegs überstanden. Die USA stehen kurz davor, die Marke von 100.000 Corona-Toten zu überschreiten.

Trump schrieb jedoch am Sonntag auf Twitter: «Fälle, Zahlen und Todesfälle gehen im ganzen Land zurück!» Er treibt die Wiedereröffnung der Wirtschaft mit Nachdruck voran, obwohl Experten weiter zu Vorsicht raten.

Die Koordinatorin der Corona-Arbeitsgruppe des Weißen Hauses, Deborah Birx, sagte am Sonntag dem Sender ABC, es sei weiter dringend geboten, Abstandsregeln einzuhalten und auf Zusammenkünfte von mehr als zehn Personen möglichst zu verzichten. Es gebe viele Fälle, in denen das Virus von Menschen, die keine Symptome zeigten, weitergereicht werde. Deshalb müssten proaktive Corona-Tests im Land ausgebaut werden.

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Mike Dingo 27.05.20 15:01
Karlson auf dem Dach
Ihr Kommentar war sicherlich als Spaß gemeint. Trump ist das Gegenteil eines Ehrenmannes, nämlich ein lügender, frauenhassender, rassistischer Egomane, der seinesgleichen sucht. Das knapp 50% der wählenden US-Amerikanern hinter ihm stehen, ist traurig, aber ein Zeichen der Zeit und ein Spiegel des naiven Wahrheitsglaubens in das Internet.
See You 27.05.20 09:56
@Karlson
Mit wie vielen Amerikanern haben Sie denn gesprochen? Ich vermute, dass diese, zumindest von der Anzahl her, doch relativ beschränkt waren!
TheO Swisshai 27.05.20 09:56
@Karlson auf dem Dach / Ein Ehrenmann ?
Ich dachte immer ein Ehrenmann sagt stets die Wahrheit, aber anscheinend sehen das viele anders, auch Karlson auf dem Dach. Daraus kann man eigentlich nur schliessen, dass nun Geld die neue Wahrheit.ist. Das bringt natürlich Vorteile, vor allem für Reiche. Bei Stormy Daniels z.B. hat die Wahrheit so um die 200'000$ gekostet. Klar,auch ein Ehrenmann macht mal Fehler, aber dann steht er auch dazu, genau das macht nämlich ein Ehrenmann aus. Aber leider auch in dieser Disziplien hat Trump ein ziemliches Defizit. Haben Sie Trump je gehört einen Fehler zuzugeben?.Trump macht generell nichts falsch und Schuld sind durchs Band die anderen, In erster Linie die Demokraten, aber auch China, oder Russland und wenns sein muss auch Europa, je nach Wahlkalender. Im Austeilen ist er einsame Spitze, Einstecken kann er jedoch nicht, er wird dann auch gleich beleidigend. Trump mag ja vieles sein, aber ein Ehrenmann ist er mit Sicherheit nicht, oder welche Attribute braucht denn ein Ehrenmann für Sie ? Die Latte liegt bei Ihnen offensichtlich nicht sehr hoch, wenn Anstand, Aufrichtigkeit, Treue, Bescheidenheit, Rücksichtnahme und Respekt keine Rollen spielen, was gibt es denn sonst noch ?.
Markus Boos 26.05.20 19:59
Oh ja Ingo
Du hast natürlich Recht. Die sollen schnell den Zaun, anstelle zu Mexikos Grenze, um den Golfplatz hochziehen. Damit der Kerl nicht gleich wieder ins Weisse Haus zurück kann.
Axel Plenkers 26.05.20 19:56
Trump der allmächtige
Hoffentlich sehen das auch seine Fans und seine Wähler, was sind denn schon 100000 Tote, hätten ja auch schon mehr sein können. Die Menschen die ihn gewählt haben und wieder wählen wollen, die sollte man dafür verantwortlich machen. Dieser Mensch ist nur auf seinen Vorteil, seine Macht und sein Ego bedacht. Also weiter so Amerika
Ingo Kerp 26.05.20 13:32
Laßt ihn doch golfen gehen. Solange er nicht im Weißen Haus sitzt, macht er auch nichts kaputt.
Markus Boos 26.05.20 13:32
Nicht dasselbe
Trump hat das Virus lange nicht ernst genommen und ihm so Tür und Tor geöffnet. Ein Grossteil der Opfer geht auf seine Kappe. So gesehen wäre es angebracht, etwas pietätvoller zu sein. In Deutschland hat man reagiert und Massnahmen getroffen. Ich glaube dass dort, und auch in anderen Ländern, niemand zur Rechenschaft gezogen werden kann. Dies schlimme Pandemie kam überraschend, so dass der Ernst der Lage erstmal erkannt und verstanden werden musste. Jawohl. Trotz allem. Das Leben muss weiter gehen, bei allem Respekt vor den Opfern und deren Angehörigen. Man sollte allerdings vor Spielbeginn mit einer Schweigeminute den Opfern gedenken. Ich weiss jetzt nicht, ob das bei den bisherigen Spielen so gehandhabt wurde.