Trump droht Teheran erneut mit Konsequenzen bei Provokation

Foto: epa/Shawn Thew
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WASHINGTON (dpa) - US-Präsident Donald Trump hat die iranische Führung erneut vor einer Provokation gewarnt, sich aber zugleich gesprächsbereit gezeigt. «Der Iran würde einen großen Fehler machen, wenn sie irgendwas täten», sagte Trump am Montagabend (Ortszeit) in Washington, ohne konkreter zu werden. Wenn die Führung in Teheran etwas tue, müsse sie mit einer kraftvollen Reaktion rechnen. «Aber wir haben keine Hinweise darauf, dass sie das tun werden», betonte er. Trump gab sich zugleich gesprächsbereit. «Wenn sie anrufen, würden wir sicher verhandeln.» Teheran müsse aber bereit sein für Verhandlungen. «Wenn sie nicht bereit sind, brauchen sie auch nicht anzurufen.»

Trump hatte Teheran zuvor mit drastischen Worten vor einer Eskalation gewarnt und dem Land mit Vernichtung gedroht. «Wenn der Iran kämpfen will, wird das das offizielle Ende des Irans sein. Droht nie wieder den Vereinigten Staaten!», schrieb Trump am Sonntag auf Twitter. Der iranische Außenminister Mohamed Dschawad Sarif erwiderte am Montag auf Twitter, «wirtschaftlicher Terrorismus und genozidale Pöbeleien» würden nicht zu einem Ende des Irans führen. Sarif warnte Trump davor, Iraner zu bedrohen, und forderte ihn auf, es mit Respekt zu versuchen.

Die Lage in der Golfregion ist wegen des Streits zwischen den beiden Seiten derzeit sehr angespannt. Das US-Verteidigungsministerium hatte unter anderem einen Flugzeugträger und eine Bomberstaffel in den Nahen Osten entsandt und das damit begründet, es gebe Hinweise auf mögliche iranische Angriffe gegen US-Kräfte. Die USA und ihr enger Verbündeter Saudi-Arabien werfen dem Iran vor, Konflikte in der Region anzuheizen und Terrorismus zu unterstützen. Washington setzt den Iran auch massiv mit Wirtschaftssanktionen unter Druck.

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Hans-Dieter Volkmann 22.05.19 14:27
Jürgen Franke 21.05.19 20:26
Werter Herr Franke, meine Unterstellung Herr Trump sei feige bezog sich auf seine Verhaltensweise gegenüber den beiden Staaten Nordkorea bzw. Iran. Es ist offensichtlich das ihm die Politik Nordkoreas nicht gefällt. Mehr als Drohungen und Boykott hat er nicht veranlasst. Nordkorea hat ja auch atomwaffenbestückte Raketen. Diese fehlen dem Iran. Folglich wagt sich Trump auch mit seiner Kriegsmarine in Richtung Iran. Ich glaube nicht das er das mit Nordkorea machen würde. Natürlich will ich mit dem Ausdruck "feige" nicht sagen das er den Mut haben soll auch Nordkorea so zu behandeln wie den Iran. Mein persönlicher Wunsch ist, er würde allgemein zurückhaltender sein.
Jürgen Franke 21.05.19 23:20
Auf der Bundespressekonferenz wollte sich
kein Regierungsvertreter in Berlin zu den Äußerumngen Trumps bezüglich des Irans Stellung nehmen. Wir können somit damit rechnen, dass es zu einem Krieg kommen wird, denn es geht nicht nur um die riesigen Ölquellen sondern um die Tatsache, dass sich auch der Iran von der Dollarwährung abwenden will. Aus diesen Gründen wurden schon andere Länder von den USA in Schutt und Asche gelegt.
Jürgen Franke 21.05.19 20:26
auch hier muß es 2001 heißen
Liegt offensichtlich daran, dass ich nicht älter werden will. Aber zum Thema Herr Volkmann. Die Unterstellung, der Trump sei feige, würde ich so nicht stehen lassen. Auf militärische Stärke zu setzen, ist etwas kurzsichtig gedacht, da auch die anderen Länder zielsichere Raketen haben.
Hans-Dieter Volkmann 21.05.19 15:14
Ingo Kerp 21.05.19 13:16
Jedes Volk auf unserem Globus welches eigene Interessen zu verwirklichen sucht, kann das machen so lange diese Interessen nicht mit denen der USA kollidieren. Die USA ist militärisch stark genug um sich gegen die meisten Nationen mit Gewalt durchzusetzen. Um dies zu vermeiden suchen scheinbar unterlegene Nationen nach Waffen mit denen sie sich vor den USA schützen können. Das beste Beispiel ist Nordkorea. Nordkorea hat das was der Irak gerne hätte. Atomwaffen plus Raketen. Deshalb wird der feige Amerikaner (D.Trump) Korea nicht angreifen, vielleicht aber den Irak.
Jürgen Franke 21.05.19 14:43
Herr Kerp, genau aus diesem Grunde,
hat doch Bush 1901 mehrfach betont: "Wir sind angegeriffen worden". Erst dann gibt der Kongreß, lt. Verfassung, die Gelder und Rechtsmittel für einen Krieg frei. Der Krieg in Vietnam eskalierte genau nach diesem Muster.
Ingo Kerp 21.05.19 13:16
Bisher gibt es keine iranische Eskalation. Auch wenn Trump immer wieder von Beweisen spricht, die kein Mensch kennt. Sieht aus wie der mit Lügen begonnene Irak-Krieg von Busch. Whitney Harris, der US Ankläger im Nürnberger Prozeß 1945, gegen die deutschen Angeklagten, betonte nach dem Prozeß mehrfach:
Die groeßte Leistung des Prozeßes war, das er eine Basis für den Weltfrieden schuf.
Keine Nation darf je wieder einen Angriffskrieg führen.
Wie würde man es nennen, wenn Trump so handeln würde wie Bush?