Trump distanziert sich nicht von QAnon - «weiß nichts darüber»

Der US-Präsident Donald J. Trump geht zu Marine One auf dem Südrasen des Weißen Hauses. Foto: epa/Ken Cedeno
Der US-Präsident Donald J. Trump geht zu Marine One auf dem Südrasen des Weißen Hauses. Foto: epa/Ken Cedeno

MIAMI: US-Präsident Donald Trump hat sich bei einem Auftritt im Sender NBC auf Nachfrage nicht der von Verschwörungstheorien-Bewegung QAnon distanziert. «Ich weiß nichts über QAnon», sagte Trump am Donnerstagabend (Ortszeit) bei einer NBC-Fragestunde mit Wählern in Miami im Bundesstaat Florida. «Lassen Sie mich Ihnen nur sagen, was ich darüber höre, ist, dass sie sehr entschieden gegen Pädophilie sind, und dem stimme ich zu.»

Moderatorin Savannah Guthrie hatte den Republikaner Trump zuvor auf die QAnon-Theorie angesprochen, wonach die Demokraten «ein satanischer Pädophilen-Ring» seien und er der «Retter» sei. Guthrie fragte: «Können Sie jetzt ein für alle Mal feststellen, dass das absolut nicht wahr ist?» QAnon gewann in den vergangenen Monaten weiter an Bekanntheit in den USA.

Bei der Parlamentswahl, die zusammen mit der Präsidentenwahl am 3. November ansteht, sind aufseiten der Republikaner mehrere Kandidaten im Rennen, die Sympathien für QAnon-Gedankengut gezeigt haben. Auch Trump verbreitete bei Twitter wiederholt Inhalte von QAnon-Anhängern weiter. Twitter, Facebook und Youtube haben ihr Vorgehen gegen QAnon zuletzt verschärft.

Die zentrale Behauptung der QAnon-Anhänger ist, dass es eine Verschwörung gegen US-Präsident Donald Trump in den tieferen Schichten des US-Regierungsapparats gebe. Außerdem behaupten sie oft, prominente Politiker der Demokratischen Partei in den USA ließen sich mit Hormonen behandeln, die aus dem Blut von Kindern gewonnen würden. Ein Strang davon war die «Pizzagate»-Theorie, die dazu führte, dass Ende 2016 ein bewaffneter Mann in eine Pizzeria in Washington stürmte, um dort angebliche gefangen gehaltene Kinder zu befreien. Er wurde von der Polizei festgenommen, niemand wurde verletzt.

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