Weitere Ausweitung der US-Zölle auf China-Waren dauert

Foto: epa/Jim Lo Scalzo
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WASHINGTON (dpa) - Die nächste angedrohte Eskalationsstufe im Handelskrieg zwischen den USA und China wird nach Angaben des Wirtschaftsberaters von US-Präsident Donald Trump, Larry Kudlow, nicht allzu schnell folgen.

«Das wird einige Zeit dauern», sagte Kudlow am Sonntag dem Fernsehsender Fox News. «Es könnten ein paar Monate sein.» Auf der Webseite des US-Handelsbeauftragten Robert Lighthizer würden am Montag Informationen zum weiteren Prozedere veröffentlicht, sagte er. Nach seinem Verständnis seien vor einer Ausweitung der US-Sonderzölle auf alle Importe aus China diverse Schritte nötig, darunter auch Anhörungen.

Angesichts der festgefahrenen Handelsgespräche mit China hatten die USA in der Nacht zum Freitag in einem ersten Schritt die Anhebung der Sonderabgaben auf Importe aus China im Wert von 200 Milliarden Dollar in Kraft gesetzt. Die Zölle stiegen von bisher zehn auf 25 Prozent. Lighthizer berichtete kurz darauf, Trump habe in einem zweiten Schritt auch angeordnet, 25-prozentige Abgaben auf weitere Waren im Wert von rund 300 Milliarden Dollar zu erheben - und damit auf alle chinesischen Importe. Die Finanznachrichtenagentur Bloomberg hatte berichtet, Trump habe China eine Frist von einem Monat gesetzt, um ein Abkommen zu besiegeln. Ansonsten sollten diese neuen Zusatzzölle kommen.

Kudlow sagte, die Gespräche mit China gingen weiter. Es sei bislang aber noch kein weiterer konkreter Verhandlungstermin angesetzt. Er betonte auch, es sei wahrscheinlich, dass Trump und der chinesische Staatschef Xi Jinping am Rande des G20-Gipfels in Japan Ende Juni zusammenkämen.

Trumps argumentiert, dass die US-Wirtschaft von seinen Zöllen profitiere, weil sie die Kassen der US-Finanzbehörden füllten. Experten weisen das zurück: Zölle würden von Importeuren bezahlt und meist über höhere Preise an die Verbraucher weitergeleitet.

Kudlow räumte ein, Letzteres treffe «zu einem gewissen Grad» zu. Er betonte aber: «Beide Seiten werden darunter leiden.» China müsse mit Einbußen bei Exporten und dem Bruttoinlandsprodukt rechnen. Die Auswirkungen auf die US-Wirtschaft seien gering, die potenziellen Gewinne für die USA durch ein Handelsabkommen mit China dagegen umso größer. Es sei daher wert, diesen Weg zu gehen.

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