Trotz Flugscham - kein neues Schlaf- und Liegewagenangebot der Bahn

Foto: epa/Armando Babani
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BERLIN/GENF (dpa) - Trotz intensiver Debatten über möglichst klimaschonendes Reisen will die Deutsche Bahn ihren Ausstieg aus dem Geschäft mit klassischen Nachtzügen von 2016 nicht revidieren. «Ein eigenes Angebot mit klassischen Schlaf- und Liegewagen ist aktuell nicht geplant», sagte eine Bahn-Sprecherin in Berlin der Deutschen Presse-Agentur.

Anders ist es in den deutschsprachigen Nachbarländern. Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB), die mit ihren Nightjets klassische Nachtzüge auch auf deutschen Strecken anbieten, haben bereits 13 neue Züge mit Schlaf- und Liegewagen bestellt. Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) prüfen nach dem Ausstieg 2009 eine Rückkehr zum klassischen Nachtzuggeschäft. Alle Bahnen erkennen in Kundenbefragungen ein wachsendes Umweltbewusstsein der Kunden und steigende Passagierzahlen.

Die Deutsche Bahn will nachts das Angebot der ICE- und Intercity-Zügen mit Sitzwagen aber ausbauen. «Nachtzüge sind ein Nischengeschäft, das nur von einem Prozent unserer Kunden genutzt wird», sagte die Sprecherin. «Um es rentabel betreiben zu können, wären große Investitionen in neue Züge vonnöten. Da unsere Mittel begrenzt sind, stecken wir das Geld lieber in neue Fernverkehrszüge im Tagesbetrieb. Davon haben dann 99 Prozent unserer Fahrgäste etwas.»

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