Petkovic will 2021 wieder angreifen

​Trotz Auftaktpleite in Paris 

Andrea Petkovic aus Deutschland trifft im Erstrundenspiel der Frauen auf Tsvetana Pironkova aus Bulgarien. Foto: epa/Ian Langsdon
Andrea Petkovic aus Deutschland trifft im Erstrundenspiel der Frauen auf Tsvetana Pironkova aus Bulgarien. Foto: epa/Ian Langsdon

PARIS: Elf Monate hatte Andrea Petkovic auf diesen Moment gewartet. Doch dann war das erste Spiel nach ihrer langen Pause ganz schnell wieder vorbei. Entmutigen lässt sich die Darmstädterin aber nicht. Vielmehr schmiedet sie schon Weihnachtspläne.

Als die Niederlage absehbar war, spürte Andrea Petkovic eine tiefe Enttäuschung. «Ich war total traurig, dass das Spiel so schnell vorbeigeht», sagte die 33 Jahre alte Tennisspielerin nach ihrem Erstrunden-Aus bei den French Open am Montag. 3:6, 3:6 hieß es nach gerade einmal 73 Minuten gegen die Bulgarin Zwetana Pironkowa. «Ich habe im Training wirklich sehr gut gespielt, deswegen ist es schon frustrierend», sagte die Darmstädterin.

Wieder einmal hatte sich Petkovic nach einer Verletzungspause auf die Tour zurückgekämpft. Für die frühere Top-Ten-Spielerin war es das erste Match seit Oktober 2019. Danach hatte sie wegen Knieproblemen pausieren müssen und war im Februar sogar am Knie operiert worden. Auf die US Open hatte sie noch verzichtet. Zum einen, weil sie bei der Hochzeit ihrer Schwester dabei sein wollte, zum anderen aber auch, um dem lädierten Knie nicht die rasante Umstellung von Hartcourt auf Sandplatz zuzumuten.

Doch gegen Pironkowa, die zuletzt bei den US Open in New York mit dem Viertelfinal-Einzug nach drei Jahren Babypause für Furore gesorgt hatte, merkte man Petkovic die fehlende Spielpraxis deutlich an. Die Hessin bewegte sich schlecht und hatte große Probleme mit dem eigenen Aufschlag. Insgesamt sechs Mal gab sie ihr Service ab. «Ich hätte ihr gewünscht, dass sie besser ins Spiel und dann ihren Rhythmus findet», sagte Barbara Rittner, Damen-Chefin im Deutschen Tennis Bund, als Expertin bei Eurosport.

Doch abgesehen von einigen wenigen Passagen, in denen Petkovic ihr nach wie vor vorhandenes Potenzial aufblitzen ließ, war die Paris-Halbfinalistin von 2014 chancenlos. «Sie hat ein sehr gutes Match gespielt, ich leider nicht», sagte Petkovic mit einem Eisbeutel auf dem linken Knie in der anschließenden Pressekonferenz.

An ein Karriereende denkt Petkovic trotzdem noch nicht. Vielmehr richtet sie schon jetzt ihren Blick auf das Jahr 2021, in dem sie «noch einmal angreifen will», wie sie am Montag ankündigte. «Mein Fokus wird jetzt darauf liegen, mich gut zu erholen und mich dann gut auf die neue Saison vorzubereiten», sagte die Fed-Cup-Spielerin.

Dafür würde sie auch in Kauf nehmen, Weihnachten in Australien in Quarantäne zu verbringen. Das sehen die Corona-Pläne der Veranstalter der Australian Open derzeit für Spielerinnen und Spieler vor, die im Januar 2021 in Melbourne an den Start gehen wollen. «Dann kann ich immerhin dem schlechten Wetter in Deutschland entfliehen», sagte Petkovic. «Man muss immer das Positive sehen.»

Wie Petkovic schied auch Tamara Korpatsch in der ersten Runde aus. Die 25 Jahre alte Hamburgerin verlor gegen die Amerikanerin Amanda Anisimova klar mit 2:6, 0:6. Für Angelique Kerber bestand der Tag dagegen aus warten, warten, warten. Weil sich vor ihr auf dem Platz 14 der Italiener Lorenzo Giustino und der Franzose Corentin Moutet ein Match über mehr als sechs Stunden lieferten, begann Kerbers Partie gegen die Slowenin Kaja Juvan erst gegen 20.00 Uhr.

Für die Favoriten verlief der zweite Tag der French Open dagegen reibungslos. Topfavorit Rafael Nadal und US-Open-Champions Dominic Thiem meisterten ihre Auftakthürden jeweils mühelos in drei Sätzen. Bei den Damen hatte Serena Williams beim 7:6 (7:2), 6:0 gegen ihre Landsfrau Kristie Ahn nur im ersten Satz einige Probleme.

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