Eishockey-Team sieht Steigerung vor K.o.-Runde

​Trotz 2:3 gegen USA 

USA - Deutschland in der Wukesong Arena, Tom Kühnhackl (r) aus Deutschland erzielt das Tor zum 3:2-Anschluss. Foto: Peter Kneffel/dpa
USA - Deutschland in der Wukesong Arena, Tom Kühnhackl (r) aus Deutschland erzielt das Tor zum 3:2-Anschluss. Foto: Peter Kneffel/dpa

PEKING: Die deutsche Eishockey-Auswahl verliert auch das zweite Vorrundenspiel gegen ein nordamerikanisches Team bei Olympia. Nun beginnt die K.o.-Runde gegen die Slowakei. Die Aufgabe erscheint machbar.

Der Glaube an die eigene Stärke ist zurück. Trotz des knappen 2:3 (1:1, 0:1, 1:1) zum Olympia-Vorrundenende gegen die USA fühlt sich Deutschlands Eishockey-Team bereit für die K.o.-Runde in Peking. «Darauf können wir aufbauen», sagte Kapitän Moritz Müller nach der «mit Abstand besten Turnierleistung». Wie schon 2018, als in Pyeonchang am Ende Silber heraussprang, muss die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes in ein Entscheidungsspiel um den Einzug ins Viertelfinale. Am Dienstag (05.10 Uhr/ZDF und Eurosport) ist die Slowakei der Gegner.

«Wir haben das schon 2018 erlebt, das Turnier startet jetzt», sagte Müller. «Wir wissen, das wir das Potenzial haben. Das Zeichen der Mannschaft war auf jeden Fall das Richtige. Wir haben uns in jedem Spiel gesteigert bislang», sagte Angreifer Patrick Hager, der die frühe Führung in Überzahl (2. Minute) erzielt hatte. «Jetzt müssen wir noch eine Schippe drauf legen.»

In der Tat machten die deutschen Spieler im Vergleich zum 1:5 gegen Kanada und dem 3:2- «Gestochere» gegen die Außenseiter-Auswahl Chinas am Samstag zwar vieles besser, aber auch noch zu viele individuelle Fehler, die die schnellen talentierten US-Boys ausnutzten. Nach den Gegentreffern von Steven Kampfer (5.), Matt Knies (25.) und Nathan Smith (43.) kam der Anschluss von Tom Kühnhackl (58.) zu spät für das leidenschaftlich kämpfende Team.

Angefeuert von zahlreichen anderen deutschen Athleten um Claudia Pechstein und den Eiskunstläufern war das Team von Beginn an aggressiv. Die Spieler warfen sich in jeden Schuss und auch die Cracks auf der Bank fieberten endlich lautstark mit. «Wir sind emotional angekommen», sagte auch Bundestrainer Toni Söderholm.

Mit entscheidend für den Leistungsschub gegen den bislang besten Gegner, der auch als Gruppenerster direkt ins Viertelfinale einzog, waren einige personelle Umstellungen des Bundestrainers. Nach den schwachen Auftritten im Turnier ließ der Finne etwa die bislang enttäuschenden Daniel Pietta aus Ingolstadt und Mannheims David Wolf auf der Tribüne und stellte alle Reihen um. Söderholm verzichtete gar auf einen überzähligen 13. Stürmer, da in Marco Nowak ein Verteidiger nach wie vor verletzt fehlte. Der 31-Jährige hatte gegen Kanada einen Check gegen den Kopf kassiert. Gegen die Slowakei am Dienstag könnte der Düsseldorfer wohl wieder mitwirken.

Dass Söderholm einen Tag nach dem Spiel gegen China im Tor wechseln würde, war hingegen erwartet worden - zumal Mathias Niederberger vom Meister Eisbären Berlin bislang kaum überzeugen konnte. Dass der in der Deutschen Eishockey Liga für München in dieser Saison bislang allerdings schwache Danny aus den Birken Mannheims Felix Brückmann vorgezogen wurde, verblüffte jedoch. Aus den Birken, der vor vier Jahren beim deutschen Silber-Coup im Tor gestanden hatte, war an den Gegentreffern indes schuldlos. Für das Spiel gegen die Slowakei könnte es indes wieder einen Wechsel im Tor geben.

«Heute war ein großer Schritt in die richtige Richtung, auf dem wir aufbauen können», sagte der langjährige NHL-Verteidiger Korbinian Holzer, der als aggressiver Führungsspieler besonders auffiel. Ausschlaggebend für die knappe Niederlage trotz der Leistungssteigerung war am Ende das schnelle schnörkellose Spiel des mit vielen Collegespielern angetretenen US-Teams. Geradliniger als das deutsche Team brachten die Nordamerikaner auch mehr gefährliche Schüsse auf das Tor.

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