Wirbelsturm «Chalane» zieht über Mosambik

Foto: epa/Antonio Silva
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JOHANNESBURG/BEIRA: Mit Windgeschwindigkeiten um die 100 Stundenkilometer ist der tropische Wirbelsturm «Chalane» am Mittwoch auf Afrikas Ostküste getroffen. Laut Mosambiks Wetterdienst erreichte er am Morgen nahe der Hafenstadt Beira mit heftigen Regenfällen den Kontinent. In der 500.000-Einwohner-Stadt fiel der Strom aus.

Nach ersten Beobachtungen von Helfern vor Ort waren dort mehrere Bäume und Stromleitungen dem Sturm zum Opfer gefallen und zahlreiche Hausdächer abgedeckt worden. Personenschäden blieben nach ersten Erkenntnissen aber aus. «Es gab diesmal eine Menge Vorbereitungen - das war für die positiven Ergebnisse, die wir bisher haben, entscheidend», sagte der Landesdirektor der Hilfsorganisation World Vision, Angelo Pontes.

In den von «Chalane» besonders bedrohten Ländern hatten die Behörden in Mosambik, aber auch Simbabwe Sturmwarnung gegeben und Menschen aus gefährdeten Gebieten abgezogen. Sorgen bereiten Hilfsorganisationen wie den Ärzten ohne Grenzen zudem die Hunderttausenden Vertriebenen in Mosambik, deren Lage nicht nur wegen der Corona-Pandemie prekär ist. Die Ursache ihrer Vertreibung liegt im anhaltenden Terror bewaffneter Gruppen mit Verbindungen zur Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Mosambiks Nordregion Cabo Delgado. Die für kommende Woche geplante Öffnung der Schulen in Simbabwe wurde wegen des Sturms, aber auch anziehender Corona-Infektionszahlen verschoben.

In Mosambik standen Helfer - darunter auch des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) - bereit, um sofort Nothilfe leisten zu können. Sie zogen Konsequenzen aus einem verheerenden Wirbelsturm im Vorjahr. Die Schäden durch Zyklon «Idai» kurz vor der Erntezeit im März 2019 in Mosambik und den folgenden Zyklon «Kenneth» galten als verheerend und haben Langzeitwirkung.

Nach Angaben des Büros der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) hatten sich die Befürchtungen diesmal nicht bestätigt, dass «Chalane» auf dem Weg zur Küste von Mosambik an Stärke zunimmt. «Chalane» habe somit nicht die Stärke eines Zyklons erreicht, sondern blieb ein tropischer Wirbelsturm, der sich nun weiter durch Zentral-Mosambik Richtung Simbabwe fortbewegt. Auf der vorgelagerten Insel Madagaskar hatte er am Wochenende schweren Regen mit sich gebracht, aber nur wenig Schäden verursacht.

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