HAMBURG/BERLIN: Wie werden aus besten Freunden erbitterte Feinde? Im actiongeladenen «Transformers»-Prequel erfahren wir endlich, was zwischen Optimus Prime und Megatron passiert ist.
Der Kinoblockbuster «Transformers» ohne Megan Fox ist eine Sache, «Transformers» ganz ohne Menschen hingegen ist für viele Fans der seit 2007 erfolgreichen Kinofilme zunächst undenkbar. Fans der ikonischen Zeichentrick-Serie aus den 80er Jahren dagegen dürften sich in den Kinosesseln wohl fühlen. Denn Regisseur Josh Cooley packt die Vorgeschichte zur bekannten Action-Reihe in einen reinen Animationsfilm - und das funktioniert wie auch schon vor rund 40 Jahren hervorragend. Produziert von Lorenzo di Bonaventura, Michael Bay und Steven Spielberg entpuppt sich «Transformers One» als witziger, actiongeladener Animationsfilm für die ganze Familie.
Mit einem Einspielergebnis von mehr als 5,28 Milliarden US-Dollar zählt die Transformers-Filmreihe laut der Filmdatenbank IMDb zwar zu den erfolgreichsten Filmreihen weltweit - jedoch konnten die letzten beiden Teile nicht an alte Erfolge anknüpfen. Das neue Animations-Abenteuer bringt jetzt frischen Wind in das Franchise und kommt dabei ganz ohne Menschen aus.
Showdown der einstigen Freunde
Der Animationsfilm erzählt die Geschichte vor den beliebten Kinospektakeln: Die Transformers - außerirdische Roboter, die sich in Autos verwandeln können - leben auf dem Planeten Cybertron. Ihrer Transformationsblöcke beraubt, können allerdings nicht alle Roboter ihre besonderen Fähigkeiten aktivieren. Während die richtigen Transformers also in spektakulären Wettrennen gegeneinander antreten, müssen die besten Freunde Orion Pax (Optimus Prime, gesprochen von Tommy Morgenstern) und D-16 (Megatron, Jan-David Rönfeldt) in der Mine schuften.
Gemeinsam mit dem durchgehend quasselnden Bumblebee (Philipp Laude) - hier noch B-127 genannt - machen sie sich entgegen der Regeln auf zur Oberfläche von Cybertron und stoßen auf ein dunkles Geheimnis rund um ihren Anführer Sentinel Prime. In einem spektakulären Kampf zwischen Gut und Böse scheint die Grenze zwischen Freund und Feind immer mehr zu verschwimmen. Es folgt ein aufregender Showdown der einstigen Freunde, der die Zukunft der Transformers entscheidet.
Gänsehautmomente dank Optimus Prime
Das neue Prequel zur beliebten Filmreihe ist gewohnt actiongeladen, aber es will auch mehr sein als das. Es geht darum, sich aus alten Rollen zu befreien. Und um Verrat unter Freunden. Besonders Optimus Primes emotionaler Appell an die Bots dürfte im Kino für Gänsehautmomente sorgen.
Er spricht davon, was einen echten Transformer ausmacht, vom «Spark, der in uns schlummert», der viel wichtiger sei, als Transformationsblocks - und lässt mit seinem blinden Optimismus keinen echten Fan der Reihe kalt. Ein weiteres Highlight des Films ist B-127, der offenbar für den Entertainmentfaktor zuständig ist und mit seinem quirligen Charme die Herzen der Zuschauenden im Sturm erobern dürfte.
Neben Action, Emotionen und Entertainment gibt es allerdings auch ein paar Dinge, die bei «Transformers One» zu kurz kommen. Die Storyline ist vorhersehbar, aber vor allem die Charakterentwicklung von D-16 zu Megatron, der plötzlich einfach böse ist, könnte besser erzählt werden.
Trotz kleiner Schwächen macht der Film Spaß, reißt mit und verleiht der leicht angestaubten Reihe ein wenig mehr Frische. Damit steht fest: «Transformers» funktioniert wunderbar ohne Menschen - und macht Lust auf eine Fortsetzung.