ROSENHEIM (dpa) - Rund 3.000 Menschen haben im süddeutschen Rosenheim gegen Pläne zum Bau einer neuen Bahntrasse durchs Inntal protestiert.
Auch etwa 150 Traktoren waren am Montag vor Ort. In Rosenheim wurde Deutschlands Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) zu einem Gespräch mit örtlichen Politikern und Bürgerinitiativen erwartet.
Die zusätzliche zweigleisige Bahntrasse soll die Kapazitäten zum künftigen Brennerbasistunnel erhöhen, an dem in Österreich und Italien gebaut wird. Er soll die vielbefahrene Brennerroute vom Lastwagenverkehr entlasten. Durch den Tunnel unter dem Alpenhauptkamm sollen von etwa 2027 an täglich bis zu 400 Züge fahren. Auf der deutschen Seite fahren derzeit knapp 200 Züge. Mit den neuen Gleisen sollen auch hier doppelt so viele möglich sein.
Die Bürgerinitiativen argumentieren, dies sei auch mit einer besseren Auslastung der bestehenden Gleise möglich. Sie fordern deshalb einen Planungsstopp sowie den Ausbau und die Modernisierung der bestehenden Strecke. Nach ihrer Auffassung würden zusätzliche Gleise den Anwohnern im Inntal nur noch mehr Verkehr und Lärm bringen. Die Deutsche Bahn hält dagegen, es gehe um die Zukunft. «Es geht um die Kapazitäten, die man für kommende Generationen braucht», sagte ein Sprecher.