Touristenzahlen werden sich erst in mehreren Jahren normalisieren

Inlandstouristen auf Koh Larn nahe Pattaya. Foto: epa/Diego Azubel
Inlandstouristen auf Koh Larn nahe Pattaya. Foto: epa/Diego Azubel

BANGKOK: Nach Einschätzung des Gouverneurs der Zentralbank, Veerathai Santiprabhob, wird es mehrere Jahre dauern, bis wieder 40 Millionen ausländische Touristen in Thailand urlauben werden.

Die Bank von Thailand (BOT) erwartet in diesem Jahr nur 8 Millionen ausländische Besucher, das sind 80 Prozent weniger als die Rekordzahl von 39,8 Millionen im letzten Jahr, als die ausländischen Einnahmen 11,4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) ausmachten.

Die Zentralbank hat prognostiziert, dass die zweitgrößte Wirtschaft Südostasiens um die Rekordmarke von 8,1 Prozent schrumpfen wird, wobei die Talsohle im zweiten Quartal erreicht wurde. „Es wird etwa zwei Jahre dauern, bis die Wirtschaft wieder das Niveau vor Covid-19 erreichen wird. Die Erholung wird noch lange auf sich warten lassen", glaubt der Gouverneur. Das beunruhigendste Thema sei die Beschäftigung, vor allem im Dienstleistungs- und Fertigungssektor.

Die jüngste Schwäche des Baht sei durch Kapitalabflüsse aus wirtschaftlichen und politischen Gründen verursacht worden, und die Währung bleibe unbeständig, sagte Veerathai weiter. Mittelabflüsse seien jedoch kein Grund zur Besorgnis, da die Auslandspositionen des Landes mit Leistungsbilanzüberschüssen und niedriger Auslandsverschuldung stark blieben.

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Francis Light 22.07.20 16:42
Thomas Sylten
Schön für Sie. ;) Wenn "wir" dann alle wieder (irgendwann) kommen (dürfen), wirds wieder anders sein... Um den Umrechnungkurs mache ich mir momentan weniger Sorgen.
Thomas Sylten 22.07.20 15:37
Francis Light:
Ja, so etwa hatte ich das auch überschlagen -
auch wenn es natürlich noch einige Verschiebungen bei Berücksichtigung von Haupt- und Nebensaison geben mag.

Immerhin gibt es für den Euro im Augenblick tatsächlich bessere Umrechnungskurse als in den vergangenen Wochen. Und knappes (Touristen-) Gut wird wertvoller, merkt man sogar in den Bars.. :)
Francis Light 22.07.20 01:22
Thomas Sylten
Das könnte sich ausgehen. Wenn man bis Mitte März rechnet. Dann sind das etwa 20% vom Jahr. Geht man von einem angehenden Touristenrekordjahr von 40 Mio. aus, dann käme man dabei auf genau die 8 Mio.
Thomas Sylten 21.07.20 23:13
@Thomas Schiffer: Soweit ich das überblicken kann, sind Lokale einschl. Bars, Strände und Nationalparks inzwischen weitgehend wieder offen -
dass das Leben bislang dennoch nicht zurück kommt, liegt einfach daran dass Thailand lt. Auskunft der Deutschen Botschaft für die meisten Touristen nach wie vor komplett gesperrt ist: Da frage ich mich ywie man auch nur auf 8 Mio. Besucher hoffen kann. Oder sind das einfach die, die schon Anfang des Jahres bis zum Lockdown da waren ?
Francis Light 21.07.20 19:07
11,4% + ?
Gesamt = 11,4% + x. x ist dann anteilig der Pfusch und schwer zu quantifizieren.
Klaus Berbel 21.07.20 15:36
Diese Zahlen
Ich glaube diese 11,4% beziehen sich auf die messbaren Einnahmen. Damit meine ich Hotelbuchungen, Essen in Restaurants, Einnahmen von Attraktionen etc. Dinge auf die Steuern gezahlt werden müssen und somit erfasst werden. Ich wüsste aber nicht, wie die Einnahmen von "Dienstleistungen" *zwinker zwinker* *hust* (ich hoffe es ist jetzt klar was ich meine) in z.B. der heiligsten aller Städte (Pattaya) gemessen werden sollen. Die Bezahlungen sind ja alle schwarz. Es ist aber Geld, welches dann durch die "Dienstleisterinnen" in die Thaiwirtschaft fließen. Ich lehne mich also aus dem Fenster und behaupte, dass deutlich mehr Geld durch den Tourismus erwirtschaftet wird. Weiter frage ich mich von welcher Schwäche des Bahts die da reden? 36,28 Baht / € bekommt man gerade. Das ist immer noch viel zu wenig. Gesunde 40 Baht / € wären wünschenswert. Damit sind alle Glücklich.
Peter Maerz 21.07.20 15:07
BIP
Ach ja , hatte noch etwas vergessen ... Eine Frage: Weiss jemand von den hier versammelten Lesern oder Kommentatoren , ob die vielen Milliarden aus den "Roten Szenen" auch im BIP enthalten sind ?
Schliesslich leben (lebten) ja ganze Landstriche hier von diesem Geld ...
Siegfried Naumann 21.07.20 13:52
Zusammenlegung der Entwürfe der Ministerien
Jetzt müssten mal alle Ministerien, die bisher Zahlen über den thailändischen Tourismus veroeffentlicht haben, ihre jeweils eigenen Zahlen zusammenlegen und dann den Durchschnitt ihrer Ergebnisse anschauen. Ergebnis: der gleiche Quatsch wie bisher. Ich habe das Gefühl, das jedes Ministerium seine Zahlen so dreht, wie es im Moment gerade am Besten wäre.
Ingo Kerp 21.07.20 13:37
Der Ansicht von BOT kann man sich nur anschließen. Endlich kommen mal realistische Zahlen auf den Tisch. Die Phantasiezahlen von TAT dürften sich damit endgültig erledigt haben, zumal kein nüchtern denkender Mensch sie geglaubt haben kann.
Peter Maerz 21.07.20 12:52
Bilanzen in TH
@ Walter , Ja, wenn ich mir diese ganzen Schrottimmobilien anschaue, die in den Bilanzen der hiesigen Banken mit mehr als vollem Wert gefuehrt werden , dann kann ich nur staunen. In Europa (jedenfalls Westeuropa) wird so etwas als Bilanzfaelschung behandelt und ist somit strafbar. Die Haelfte der Banken waeren bankrott.
Zu den 11,4 % : Die Synergieeffekte sind wohl noch nicht eingerechnet. Selbst diese Zahl von 11,4 % bewirkt fuer die Volkswirtschaft eine Spirale, die rasant nach unten zeigt.
Thomas Thoenes 21.07.20 10:33
Und das Ganze nur wenn nicht
anderen Ländern die am meisten relevant sind für Thailands Tourismus und Wirtschaft wie etwa die USA, China und Europa ein zweiter Shutdown statt findet und oder wie sich deren Zahlen der "Erholung" darstellen.
Also kurz gesagt...im besten Falle.