Touristen ziehen private Fahrdienstleister vor

Roter Baht-Bus in Chiang Mai. Foto: Jahner
Roter Baht-Bus in Chiang Mai. Foto: Jahner

CHIANG MAI: Auch wenn es in Chiang Mai keine Transportmafia geben soll, nehmen die Auseinandersetzungen zwischen den Fahrern von Baht-Bussen, Tuk-Tuks und privaten Fahrdienstleistungsunternehmen wie Grab zu, die unnachgiebig um Touristen als Fahrgäste wetteifern.

Im nächs­ten Jahr dürften sich die Konflikte weiter zuspitzen, wenn mit „JetCar“ ein neuer privater Anbieter den Markt betritt. Dem Beispiel Grab folgend, verspricht sich das Unternehmen gute Fahrgastzahlen. Das erscheint wenig verwunderlich: rüpelhafte Fahrer, alte Fahrzeuge und vor allem immer wieder unverhältnismäßig hohe Fahrpreisforderungen haben besonders die Tuk-Tuk- und Baht-Bus-Lenker der Nordmetropole – wie in vielen anderen Touristengebieten auch – in ein schlechtes Licht rücken lassen und sind Grund dafür, dass immer mehr Menschen – sowohl Urlauber als auch Einheimische – die private Konkurrenz vorziehen.

Dass der Grab-Service in Thailand illegal ist, da die Fahrer des populären Fahrdienstvermittlers über keine Lizenz zum Personentransport verfügen, scheint dem Gros egal zu sein. Störend hingegen sind die zunehmenden Streitigkeiten und Übergriffe oder gar Schlägereien zwischen den legalen und „illegalen“ Fahrern, besonders für das touristische Image des Landes. Denn die Leidtragenden sind nicht selten unwissende ausländische Besucher, deren Fahrt immer wieder desaströs endet, wenn Baht-Bus- oder Tuk-Tuk-Fahrer ihr Grab-Fahrzeug umzingeln und die Fahrer angreifen.

Dass die Thailändische Fremdenverkehrsbehörde (TAT) eine Partnerschaft mit Grab eingegangen ist und im Vormonat im Rahmen der Kampagne „Grab Xi“ Touristen sogar einen Rabatt in Höhe von maximal 250 Baht pro Transfer gewährt hatte, wenn sie den „illegalen“ Service nutzen, macht das Chaos perfekt.

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Ingo Kerp 21.10.18 12:19
Was für ein konfuses System. Als Tuk-Tuk oder Baht-Bus-Fahrer würde ich umsatteln und mit meinem eigenen Fahrzeug für Grab oder JetCar fahren. Dann ist das eingenommene Geld für mich und ich muß keine Leihgebühr an den Baht-Bus-Inhaber zahlen.