Tote bei Zuspitzung der innenpolitischen Krise

Foto: epa/Marwan Ali
Foto: epa/Marwan Ali

KHARTUM (dpa) - Seit Wochen blockieren Demonstraten friedlich die sudanesische Hauptstadt Khartum. Die Armee versucht jetzt mit Gewalt den Protest aufzulösen.

Im Sudan ist das Militär laut Opposition und Ärzten mit Gewalt gegen Demonstranten vorgegangen. Dabei seien zwei friedliche Demonstranten erschossen worden, twitterte ein sudanesischer Ärzteverband am Montagmorgen.

Die Streitkräften versuchten, mit Gewalt die seit Wochen andauernde Sitzblockade im Zentrum Khartums aufzulösen, teilte das Gewerkschaftsbündnis SPA, die Organisatoren der anhaltenden Massenproteste im Sudan, auf Twitter mit. Der britische Botschafter im Sudan, Irfan Siddiq, twitterte, man sei «extrem besorgt» über die Schüsse, die zu hören seien.

Der arabische Fernsehsender Al-Dschasira berichtete, die Opposition habe zu zivilem Ungehorsam aufgerufen. Laut Opposition verliefen die Sitzstreiks friedlich. Sie hätten die Soldaten nicht provoziert.

Im April war Sudans Präsident Omar al-Baschir nach drei Jahrzehnten an der Macht von den Streitkräften gestürzt worden. Dem Putsch waren monatelange Massenproteste vorausgegangen. Seitdem ringen das Militär und die Opposition um die Bildung einer Übergangsregierung. Verhandlungen sind jüngst zusammengebrochen. Die Sitzblockade, die maßgeblich zum Sturz Al-Baschirs beigetragen hatte, wurde auch nach dem Putsch fortgeführt.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.
Pflichtfelder

Es sind keine Kommentare zum Artikel vorhanden, bitte schreiben Sie doch den ersten Kommentar.