Tote bei schweren Überschwemmungen in Sibirien

IRKUTSK (dpa) - Bei schweren Überschwemmungen sind in Sibirien in der Region Irkutsk mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen.

Die beiden Bewohner einer Ortschaft hätten sich zunächst geweigert, ihr Haus zu verlassen, teilten Behörden der Agentur Interfax zufolge am Freitag mit. Dann seien sie mit einem Boot verunglückt, als sie den Fluten entkommen wollten. In der Region stünden nach tagelangen Regenfällen rund 20 Ortschaften mit insgesamt rund 2500 Häusern unter Wasser. Weil mehrere Nebenflüsse des Stroms Angara über die Ufer traten, mussten tausende Bewohner in Sicherheit gebracht werden.

Die Behörden verhängten in der betroffenen Region den Ausnahmezustand. Das russische Fernsehen zeigte, wie der Zivilschutz Menschen mit Hubschraubern rettete und mit Nahrungsmitteln und Trinkwasser versorgte. Einsatzkräfte evakuierten auch ein überschwemmtes Krankenhaus in der Stadt Nischneudinsk. Das Hochwasser erfasste demnach außerdem einen Flughafen und Teile der Stromnetzes. Tausende Menschen waren von der Versorgung mit Elektrizität abgetrennt. Eine Entspannung der Lage sei nicht in Sicht, hieß es. Das Staatsfernsehen berichtete auch von Vermissten.

Die Region kommt seit Monaten nicht zur Ruhe. Zuletzt hatte es in dem Gebiet nach langer Trockenheit auch schwere Waldbrände gegeben, bei denen ebenfalls Häuser zerstört wurden. Bürger klagten, dass in der klimatisch ohnehin schwierigen Region mit einem kurzen Sommer nun auch große Teile des angebauten Obstes und Gemüses zerstört seien.

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