Tote bei Ausbruch von Nipah-Virus

Diese transmissionselektronenmikroskopische Aufnahme (TEM) zeigte eine Anzahl von Nipah-Virus-Virionen, die aus der Liquorprobe eines Patienten isoliert worden waren. Foto: Wikimedia/Cdc/ C. S. Goldsmith, P. E. Rollin
Diese transmissionselektronenmikroskopische Aufnahme (TEM) zeigte eine Anzahl von Nipah-Virus-Virionen, die aus der Liquorprobe eines Patienten isoliert worden waren. Foto: Wikimedia/Cdc/ C. S. Goldsmith, P. E. Rollin

KOZHIKODE (dpa) - Mindestens zwei Menschen sind in Indien an Infektionen mit dem gefährlichen Nipah-Virus gestorben.

Vier weitere Todesfälle, bei denen der Verdacht herrsche, würden noch untersucht, sagte eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums des südindischen Bundesstaates Kerala am Montag auf Anfrage. Bei den beiden nachgewiesenen Fällen handelte es sich den Angaben zufolge um Brüder aus dem Bezirk Kozhikode. Zu den weiteren Toten gehörte eine Krankenschwester, die die beiden behandelt hatte.

Das Nipah-Virus kann Fieber, Atemwegserkrankungen und tödliche Hirnhautentzündungen verursachen. Es gibt weder eine Impfung noch eine wirkungsvolle Behandlung. Die Sterblichkeitsrate bei bisherigen Ausbrüchen - alle in Südasien - lag nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zwischen 9 und 100 Prozent. Flughunde sind die natürlichen Wirte des Erregers, an dem auch Tiere schwer erkranken können.

Blutproben von 64 Menschen, die mit den gestorbenen Brüdern in Kontakt gekommen waren, wurden laut der Sprecherin in Kerala zur Untersuchung an ein Labor geschickt. Neun von ihnen hätten Symptome einer Nipah-Infektion und würden auf Isolierstationen behandelt. Zwei der Erkrankten seien in kritischem Zustand. Experten des nationalen Gesundheitsministeriums wurden nach Kerala geschickt.

Das Nipah-Virus wurde erstmals im Jahr 1998 in Malaysia nachgewiesen. Es gehört nach Ansicht der WHO zu den Erregern, die am dringendsten erforscht werden müssen, weil die Wahrscheinlichkeit bei ihnen am höchsten ist, dass sie in naher Zukunft schwere Krankheitsausbrüche verursachen - zusammen etwa mit Ebola und Zika.

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