Tödliche Messerattacke in Mailand

​Fußballer «hat Glück gehabt»

Die Polizei inspiziert den Tatort nach einer Messerstecherei in einem Supermarkt in Assago bei Mailand. Foto: epa/Sergio Pontoriero
Die Polizei inspiziert den Tatort nach einer Messerstecherei in einem Supermarkt in Assago bei Mailand. Foto: epa/Sergio Pontoriero

MAILAND: Nach dem Messerangriff eines Italieners in einem Einkaufszentrum in Mailand schwebt keiner der Verletzten in Lebensgefahr. Das meldeten italienische Medien am Freitagmorgen, wenige Stunden nach dem abendlichen Vorfall in einem Supermarkt eines Vorortes der Metropole, bei dem ein Angestellter getötet worden war.

Der bei der Attacke am Rücken verletzte Fußballprofi Pablo Marí vom Erstligisten AC Monza, der mit seiner Familie zufällig in dem Laden war, wurde am Freitag operiert. Der Eingriff an zwei Muskeln verlief nach Auskunft des Serie-A-Vereins gut, Marí müsse noch zwei bis drei Tage in der Klinik bleiben. Danach sei eine Pause von mindestens zwei Monaten vorgesehen, eher der Abwehrspieler wieder trainieren kann.

Wie sich im Laufe der Nacht herausstellte, war es ein früherer Profifußballer, der den 46 Jahre alten Angreifer überwältigte. «Er hat geschrien, das wars», sagte Massimo Tarantino nach dem Vorfall vor Reportern und ergänzte, er selbst sei kein Held. Der heute 51-Jährige spielte in der Serie A unter anderem für den SSC Neapel, Inter Mailand und Bologna und war in der vorigen Saison noch Manager in der Serie B. Zusammen mit anderen Passanten hielt Tarantino am Abend den Angreifer am Boden fest, bis die Carabinieri eintrafen.

Wie Medien meldeten, sei der mutmaßliche Täter psychisch krank; ein terroristischer Hintergrund wurde schnell ausgeschlossen. Der 46-Jährige, der nicht vorbestraft sei, sitzt wegen des Vorwurfs der Tötung und versuchten Tötung in Untersuchungshaft.

Die Supermarktkette Carrefour, in deren Filiale im Einkaufszentrum «Milano Fiori» der Angriff passiert war, entschied Medienberichten zufolge, alle scharfen Gegenstände wie Messer italienweit aus den Regalen zu entfernen. Es werde befürchtet, dass die Attacke Nachahmer zu ähnlichen Taten provozieren könne.

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